Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
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so war es gewöhnlich auch mehr kalt und frostig; nur an Nachmittagen war es hin und wieder angenehm warm. Der herrschende Wind war O. und N. O. Der Barometerstand größtentheils hoch, nur ein paarmal fiel er auf 26". 13"', 0. In der größten Wärme stieg das Thermometer auf +16°, und in der größten Kälte fiel es auf +5°, des Morgens –1°. Die Fieber verriethen immer noch einen mehr gastrischen Charakter, und waren hin und wieder von ruhrartigen Anfällen begleitet; auch die Gelbsucht kam wieder öfter vor, auf welche späterhin mehr rheumatisch-katarrhalische Zufälle, vorzüglich der Brust, als Husten, Seitenstiche, und mehr entzündliche Rheumatismen folgten, die weniger diaphoretische, als erweichende und leicht abführende Mittel erforderten. Die vorkommenden Entzündungsgeschwülsten waren meistens rosenartig, und neigten gerne zur Eiterung, waren auch dann sehr hartnäckig und langdauernd in der Heilung. Die Manie kam ein paarmal vor, und wurde durch anhaltenden starken Gebrauch der Hb. gratiol. und durch äußerlich auf die Haut angebrachte zweckmäßige Reizmittel, freylich langsam, geheilt. Lungensüchtige gab es wieder mehrere, die aber erst gegen das Frühjahr zu starben.

Der November war im ganzen mehr naß und frostig, hatte wenig heitre und dann allzeit kalte Tage, die meisten waren trübe, neblicht und regnerisch, und nur wenige waren angenehm. Es herrschten vorzüglich West- und Nordost-Winde; der Barometerstand war sehr veränderlich; der höchste Thermometerstand war +12°, und der niedrigste +3°, am Morgen –2°. Der rheumatisch-katarrhalische Charakter

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mit starker Neigung ins Entzündliche blieb der herrschende in diesem Monat, und Husten, Katarrhe, Rheumatismen, die sich besonders in den Gliedern festsetzten, und hin und wieder leichte Lungenentzündungen waren die meist vorkommenden Krankheitsformen. Unter den Fiebern waren vorzüglich Schleimfieber von Bedeutung, und befielen auch gerne die Wöchnerinnen. Die Heilanzeige war daher auch immer etwas verschieden bey den oft gleich scheinenden Krankheitsformen der verschiedenen Natur der Krankheit wegen. Von chronischen Krankheiten sahe man diesen Monat Schlagflüsse, die Wassersucht, den Bluthusten und asthmatische Anfälle, meistens schleimichter Art, am mehrsten vorkommen. Gestorben sind unter meinen 72 Kranken dieses und des vorigen Monats ein Lungensüchtiger, und ein wassersüchtiges Weib.

Der December hatte abwechselnd heitre, trübe und regnerische Tage mit öftern, aber allzeit bald wieder schmelzenden Schnee; erst gegen Ende desselben trat anhaltende Kälte mit bleibenden Schnee ein. Im Ganzen war derselbe sehr windig, mehr naß und frostig, als trocken und streng kalt; wir hatten meistens Ost- und scharfe Nordost-Winde, die besonders um die Winter-Sonnenwende heftig stürmten und tobten. Der Barometerstand war mehr tief als hoch, am höchsten war der den 16ten 27". 12"', 0, und am tiefsten den 8ten 26". 11"', 0. Die größte Kälte war am 17ten 0°, des Morgens –3°. Die Schleimfieber wurden jetzt wieder seltner, desto häufiger aber waren rheumatische und katarrhalische Fieber mit Localentzündungen der Brust- und Unterleibseingeweide;