Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
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Ruinen alter Bergschlösser zum Theil Zeuge sind. Mehrere dieser Adelichen hatten sich um diese Zeit auch schon bürgerlich in der Stadt niedergelassen, wovon die bekanntesten waren die von Uggingen, Rinderbach, Wolfsthal, Winkenthal, im Steinhaus, Hager, Ritteler, Rauheimer, Feirabend, Leinzell, Heberling, Bollstatt, Horkheim, Guler, Marbacher, Theinbucher, Fetzer von Brogenhofen, Allwicher, Stäbenhaber, Zeiselmüller, Kurz, Haug, Burger, Gußregen, Thal genannt Burger, Thal genannt Bätz, Burhofen, Flad, Thambacher, Eytakofen, Bregenberg, Etzelburg, Burgholz, Walden und manche andere. Solche wußten auch gleich Anfangs die Regierung der Stadt an sich zu bringen, als letztere bei dem immer tiefern Sinken des Ansehens und der Macht des schwäbischen Kaiserhauses zu Hohenstaufen die sich darbietende günstige Umstände zur Erlangung ihrer Unabhängigkeit benützte, und ihre eigne Munizipalität, vermuthlich in der Erste mittelst eines durch Erlegung einer Summe Geldes erhaltenen Privilegiums, wie es schon eine und die andere Stadt erhalten hat, bekam, bis sie sich nach erfolgtem Aussterben des staufischen Hauses (1269) völlig Reichsfrei machte. Aber nicht lange blieb die Regierung in den Händen des Adels; denn bald zog sich derselbe, wahrscheinlich durch Härte und Verachtung seiner Mitbürger, oder durch üble Wirthschaft die gänzliche Abneigung und Erbitterung der Bürgerschaft zu, so daß diese 1284 ihm nicht nur die Regierung abnahm, sondern denselben sogar aus der Stadt hinausjagte,

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und etliche ihrer Schlösser in der Nachbarschaft, als Eitakofen, Brogenberg, Eitzelburg, Rinderbach und Wolfsthal zerstörten. Von dieser Zeit an wurde die Stadt durch einen aus dem Mittel der Bürger erwählten Magistrat verwaltet, dessen abgehende Mitglieder in der Folge allzeit durch die Stimmen-Mehrheit der übrigen Magistratsglieder gewählt und bestättiget wurden. In der Erste war auch die Zunftmeisterschaft eingeführt, damit wurde aber 1552 die Abänderung getroffen, daß die Zunftmeister abgeschaft, und in Zukunft immer drei Burgermeister zur Regierung bestimmt wurden. Die Feindschaft mit den Adelichen muß jedoch nicht lange gedauert haben, und die Aussöhnung mit der Bürgerschaft bald nach ihrer Vertreibung wieder erfolgt seyn, indem sie nicht nur wieder in die Stadt eingelassen, sondern auch 1293 schon wieder zu Magistratspersonen erwählt wurden. Sie hatten damals gegen 19 Häuser und Höfe in der Stadt, wovon erst 1670 die letzten vollends verkauft wurden; auch sind bis jetzt noch die Namen auf mehrern solchen Plätzen und Häusern geblieben und bekannt.

Das Gebiet der Stadt wurde von Zeit zu Zeit durch Ankäufe von Güter, Höfen, Weiler und Dörfer erweitert, und vieles kam auch durch fromme Schankungen und Vermächtnisse in die Kirchen, Spitäler und Klöster von den benachbarten adelichen Gutsbesitzern besonders denen von Rechberg unter die Gerichtsbarkeit der Stadt. So waren bey frei reichtstädtischen Bestand folgende Dörfer, Weiler und Höfe derselben unterthan:

1) Unter- und Oberbetringen ein Pfarrdorf,