Marie an Edmund
Marie an Edmund.
Wie kränkst du, Geliebter, wie quälst du mein Herz
In Thränen zerfließ’ ich vor Kummer und Schmerz.
Wie grausam der Vorwurf, wie traurig der Hohn,
Der dir von den Lippen im Unmuth entfloh’n!
Der grundlos so bitter und elend dich macht!
Was hätt’ ich an dir denn für Unrecht verübt?
Sprich, hab’ ich nicht einzig und treu dich geliebt?
Du klagst vor Gott und vor Menschen mich an?
Gott kennet mein Herz, unschuldig und rein,
Und Menschen vermögen nicht, Richter zu seyn.
Geh’ hin, wenn du so mich durch Argwohn verkennst!
Weit besser ists, wenn du auf immer dich trennst,
Ich wünschte mir lieber Gefängniß und Tod.
Doch, wenn du dein grausames Unrecht bereu’st,
Und nie mehr der Eifersucht Klagen erneu’st,
So will ich in Hoffnung zum festern Verein
Vergeben dann sey und vergessen der Schmerz!
Dir, Edmund nur schlägt mein zärtliches Herz!
Drum, suchst du im Ernst dein verlorenes Glück,
So kehr’ in die Arme Mariens zurück.
Neuffer.