Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zimmermann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 907909
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Zimmermann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 907–909. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zimmermann (Version vom 28.09.2024)

[907] Zimmermann, 1) Johann Georg, Ritter von, philosoph. Schriftsteller, geb. 8. Dez. 1728 zu Brugg im Kanton Aargau, studierte zu Göttingen Medizin und promovierte daselbst mit der Dissertation „De irritabilitate“ (Götting. 1751), die den Grund zu seiner Berühmtheit legte. Nach einer Reise durch Holland und Frankreich ward er Stadtphysikus zu Brugg und verfaßte hier unter anderm seine berühmten Schriften: „Über die Einsamkeit“ (Zürich 1755; gänzlich umgearbeitet, Leipz. 1784–85, 4 Bde.), „Vom Nationalstolz“ (Zürich 1758 u. öfter) und „Von der Erfahrung in der Arzneikunst“ (das. 1764, 2 Bde.; 3. Aufl. 1831). Seit 1768 erster Leibarzt des Königs von England und Hannover, ward er von Friedrich d. Gr. in dessen letzter Krankheit nach Berlin gerufen und veröffentlichte nach des Königs Tod mehrere Schriften über ihn, z. B. „Über Friedrich den Großen und meine Unterredung mit ihm“ (1788); „Verteidigung Friedrichs des Großen gegen den Grafen Mirabeau“ (Hannov. 1788) und „Fragmente über Friedrich den Großen“ (Leipz. 1789, 3 Bde.), die ihrem Verfasser viele harte Kritiken zuzogen. Kränklichkeit und leidenschaftliche Empfindlichkeit trübten Zimmermanns Ansicht von der Welt und dem Leben nach und nach so sehr, daß er sich durch seine letzten Schriften fast um seinen Ruhm brachte. Er starb 7. Okt. 1795. Vgl. Bodemann, Joh. Georg Z. Sein Leben und bisher ungedruckte Briefe an denselben (Hannov. 1878).

2) Eberhard August Wilhelm von, Geograph, Naturhistoriker und Philosoph, geb. 17. Aug. 1743 zu Ülzen in Hannover, studierte zu Göttingen und Leiden, wurde 1766 Professor der Physik um Carolinum zu Braunschweig, machte mehrere wissenschaftliche Reisen nach England, Italien, Frankreich, Rußland und Schweden, wurde später geadelt, 1801 Geheimer Etatsrat und starb 4. Juni 1815. Seine bedeutendsten Werke sind: „Geographische Geschichte des Menschen und der vierfüßigen Tiere“ (Leipz. 1778–83, 2 Bde.); „Über die Kompressibilität und Elastizität des Wassers“ (das. 1779); „Frankreich und die Freistaaten von Nordamerika“ (Berl. 1795) und „Allgemeine Übersicht Frankreichs von Franz I. bis auf Ludwig XVI.“ (das. 1800, 2 Bde.), jenes mehr geographisch und ethnographisch, dieses politisch-historisch; vor allen aber das „Taschenbuch der Reisen“ (Leipz. 1802–13, 12 Jahrgänge), aus welchem das vielgelesene Buch „Die Erde und ihre Bewohner“ (das. 1810–13, 5 Bde.) ein Auszug ist.

3) Ernst, protest. Theolog, geb. 18. Sept. 1786 zu Darmstadt, studierte in Gießen Philologie und Theologie und ward 1805 Prediger zu Auerbach an der Bergstraße, wo er 1808 seine Ausgabe des Euripides (Frankf. a. M. 1808–15, 4 Bde.) begann, 1809 Diakonus zu Großgerau, 1814 Hofdiakonus zu Darmstadt und 1816 Hofprediger. Er starb 24. Juni 1832. Verdienste erwarb sich Z. durch Gründung der „Allgemeinen Kirchenzeitung“ (seit 1822) und der „Allgemeinen Schulzeitung“ (seit 1824). Seine Predigten erschienen gesammelt in 8 Bänden (Darmst. 1815–1831). – Sein Bruder Karl, geb. 23. Aug. 1803 zu Darmstadt, seit 1842 erster Hofprediger daselbst, wurde 1847 Prälat und hat sich durch die Begründung und Förderung der Gustav-Adolf-Stiftung wie auch durch Fortsetzung der von seinem Bruder unternommenen „Kirchenzeitung“ und „Schulzeitung“, durch Begründung eines „Theologischen Litteraturblatts“ (1841 ff.) und den mit Großmann seit 1843 herausgegebenen „Boten des Gustav-Adolf-Vereins“ bekannt gemacht. Außerdem veröffentlichte er mehrere Predigtcyklen und eine große Anzahl von Schriften, wie: „Luthers Leben“ (2. Aufl., Darmst. 1855); „Der Gustav-Adolf-Verein“ (7. Aufl., das. 1867); „Tabea oder die Frauenvereine der Gustav-Adolf-Stiftung“ (das. 1864); „Beiträge zur vergleichenden Homiletik; Predigten an Gustav-Adolfs-Festen“ (das. 1866); „Die evangelische Diaspora“ (das. 1868–69); „Die Bauten des Gustav-Adolf-Vereins in Bild und Geschichte“ (das. 1859–76, 2 Bde.). Seit 1872 pensioniert, starb er 12. Juni 1877. Aus seinem Nachlaß erschien: „Der Gustav-Adolf-Verein nach seiner Geschichte, seiner Verfassung und seinen Werken“ (Darmst. 1878).

4) Johann August, österreich. Schulmann, geb. 14. Mai 1793 zu Bilin in Böhmen, studierte zu Prag die Rechte und unter Bolzano (s. d.) Philosophie, wurde 1817 Lehrer am Gymnasium zu Iglau, wirkte seit 1822 als Humanitätsprofessor am Gymnasium der Kleinseite zu Prag, war seit 1844 mit seinem [908] Freund Exner (s. d. 1) in der damaligen Studienhofkommission, später in dem k. k. Unterrichtsministerium zu Wien für die Reform des österreichischen Gymnasialwesens im Josephinischen Sinn thätig, zog sich 1849, wegen Kränklichkeit in den Ruhestand versetzt, auf seine Besitzung bei Prag zurück, wo er, ausschließlich mit Philosophie, seinem Lieblingsstudium, beschäftigt, 25. April 1869 starb. Seinen Lehrer Bolzano verteidigte Z. gegen den Leipziger Professor Krug in der Schrift „Krug und Bolzano“ (Sulzb. 1839). Außer zahlreichen, meist philosophischen Aufsätzen hat er auch dichterische Arbeiten geliefert.

5) Wilhelm, Dichter und Geschichtschreiber, geb. 2. Jan. 1807 zu Stuttgart, studierte in Tübingen Theologie, lebte von 1830 bis 1840 als Privatgelehrter in Stuttgart, wurde 1840 Diakonus zu Urach, 1847 Professor an der polytechnischen Schule zu Stuttgart, aber 1850 wegen politischer Meinungen seiner Stelle enthoben. 1854 erhielt er die Pfarre in Leonbronn, 1872 die Stadtpfarrei in Owen und starb 22. Sept. 1878 in Mergentheim. Von ihm erschienen: „Gedichte“ (Stuttg. 1832, 3. Aufl. 1854), das Trauerspiel „Masaniello“ (das. 1832); „Geschichte Württembergs“ (das. 1835–37, 2 Bde.); „Befreiungskämpfe der Deutschen gegen Napoleon“ (das. 1836, 3. Aufl. 1859); „Prinz Eugen von Savoyen und seine Zeit“ (das. 1837); „Geschichte der Hohenstaufen“ (das. 1838, 3. Aufl. 1865); „Geschichte des großen Bauernkriegs“ (das. 1840–44, 3 Bde.; 2. Aufl. 1856), letztere Zimmermanns bestes Werk; „Der deutsche Kaisersaal“ (das. 1842, 2. Aufl. 1855); „Die deutsche Revolution“ (2. Aufl., Karlsr. 1851); „Die englische Revolution“ (2. Aufl., Darmst. 1854); „Weltgeschichte für gebildete Frauen und Jungfrauen“ (Stuttg. 1854, 2 Bde); „Geschichte der prosaischen und poetischen deutschen Nationallitteratur“ (2. Ausg., das. 1856); „Geschichte der Poesie aller Völker“ (2. Ausg., das. 1856); „Lebensgeschichte der Kirche Jesu Christi“ (das. 1857–59, 4 Bde.; 2. Aufl. 1869); „Geschichte der Jahre 1840–60“ (das. 1862); „Illustrierte Kriegsgeschichte des Jahrs 1866“ (das. 1867); „Geschichte der Jahre 1860–71“ (das. 1872); „Deutschlands Heldenkampf 1870–71“ (das. 1872); „Illustrierte Geschichte des deutschen Volks“ (das. 1871–77, 3 Bde.). Auch bearbeitete er die 4. Auflage von Wirths „Deutscher Geschichte“ (Stuttg. 1865, 4 Bde.).

6) Johann von, Industrieller, geb. 27. März 1820 zu Papa in Ungarn, arbeitete zuerst praktisch in der Werkstatt seines Vaters, dann in der Fabrik eines Verwandten zu Großwardein im Bau von Turmuhren und landwirtschaftlichen Maschinen, war darauf in verschiedenen Fabriken zu Wien, München und Chemnitz thätig, etablierte sich 1844 mit einem Arbeitsgenossen in Chemnitz und fabrizierte feinere Maschinenteile, hauptsächlich Cylinder für Spinnmaschinen. 1848 trennte er sich von seinem Teilhaber, und seit 1854 betrieb er speziell den Werkzeugmaschinenbau und brachte, trotz des herrschenden Vorurteils für englisches Fabrikat, sein Unternehmen zu gedeihlichem Fortgang. 1858 lieferte die Fabrik mit 150 Arbeitern 4100 Maschinen, 1870 mit 1000 Arbeitern 60,200 Maschinen, welche nach allen Ländern Europas, nach Amerika, Afrika und Asien gingen. Nach dem deutsch-französischen Krieg wurde die Fabrik durch Anlage eines Zweigetablissements (Eisengießerei und Werkzeugmaschinenbau für Holzbearbeitung) erweitert, das allein 250 Arbeiter beschäftigt. Z. hat den deutschen, speziell den sächsischen, Werkzeugmaschinenbau eigntlich ins Leben gerufen und namentlich den Holzbearbeitungsmaschinenbau zu umfangreichem Betrieb entwickelt. Wegen der von ihm eifrig angestrebten Förderung der Industrie Ungarns durch Unterstützung der Schulen und gewerblichen Anstalten wurde er vom Kaiser von Österreich in den erblichen Adelstand erhoben. Am 1. Nov. 1871 ging seine Fabrik unter dem Namen der „Chemnitzer Werkzeugmaschinenfabrik“ an eine Aktiengesellschaft über, in welche Z. als Generaldirektor eintrat.

7) Robert, Ästhetiker und philosoph. Schriftsteller, Sohn von Z. 4), geb. 2. Nov. 1824 zu Prag, studierte daselbst und in Wien Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften, wurde 1847 Assistent an der Sternwarte. 1849 Privatdozent der Philosophie an der Universität zu Wien, 1850 außerordentlicher Professor an der (später aufgehobenen) Universität zu Olmütz, 1852 ordentlicher Professor der Philosophie zu Prag und lebt seit 1861 in gleicher Stellung zu Wien, wo er 1869 auch zum Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt wurde. Z. hat sich besonders durch seine erfolgreiche Bekämpfung der Hegel-Vischerschen Gehalts- und die vom Standpunkt der Herbartschen Schule, zu deren vornehmsten Vertretern er gehört, aus durchführte Begründung der Formästhetik sowie durch seine (bis dahin einzige) Geschichte der Ästhetik bekannt gemacht. Von seinen Schriften führen wir an: „Leibniz’ Monadologie“ (Wien 1847); „Leibniz und Herbart“ (gekrönte Preisschrift, das. 1849); „Das Rechtsprinzip bei Leibniz“ (das. 1852); „Philosophische Propädeutik“ (das. 1852, 3. Aufl. 1867; mehrfach in fremde Sprachen übersetzt); „Über das Tragische und die Tragödie“ (das. 1856); „Ästhetik“ (das. 1858–1865, 2 Bde.; der erste enthält die Geschichte und Kritik, der zweite das System); „Studien und Kritiken zur Philosophie und Ästhetik“ (das. 1870, 2 Bde.); „Anthroposophie im Umriß“ (das. 1882), welch letzteres Buch sein System der philosophischen Wissenschaften enthält. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Abhandlungen in den Druckschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien.

[Maler.] 8) Klemens von, Maler, geb. 8. Nov. 1789 zu Düsseldorf, besuchte seit 1804 die Akademie daselbst und 1808 die zu München, wurde 1815 Direktor der Kunstschule zu Augsburg, bereiste im folgenden Jahr Italien und nahm seit 1825, wo er ordentlicher Professor an der Münchener Akademie wurde, an allen Schöpfungen, welche durch König Ludwig I. ins Leben gerufen wurden, thätigen Anteil. Unter anderm führte er mit Hiltensperger, Neureuther und Gassen nach Cornelius’ Entwürfen innerhalb zehn Jahren die Fresken im Korridor der Alten Pinakothek aus. Von seinen übrigen Arbeiten sind die nach eigner Erfindung ausgeführten Malereien im Speisesaal des Königsbaues (Darstellungen aus den Liedern Anakreons) zu nennen. Auch hat er Ölgemälde und Porträte gemalt. 1846 ward Z. zum Direktor der königl. Zentralgalerie ernannt, welchen Posten er bis 1865 bekleidete. Er starb 24. Jan. 1869 in München.

9) Albert, Maler, geb. 20. Sept. 1808 zu Zittau, wandte sich in seinem 21. Jahr als Autodidakt der Landschaftsmalerei zu und ging zu seiner Ausbildung nach Dresden und 1831 nach München. 1857 erhielt er eine Professur in Mailand, 1859 in Wien, woselbst er in der anregendsten Weise bis 1872 an der Akademie der bildenden Künste wirkte. Dann nahm er seinen Wohnsitz in Salzburg und siedelte von da 1884 nach München über, wo er 18. Okt. 1888 starb. Z. war ein hervorragender Vertreter der heroisch-historischen Landschaftsmalerei. Er wählte die Motive zu seinen großartig aufgefaßten stilisierten Landschaften [909] mit Vorliebe aus der Gebirgsnatur, hat daneben aber auch Naturporträte bei poetischer Beleuchtung gemalt. Seine auch durch Kraft der malerischen Darstellung ausgezeichneten Hauptwerke sind: Gebirgslandschaft mit Wasserfall und Felsenlandschaft mit Kampf von Kentauren mit Tigern (beide in der Pinakothek zu München), Faust und Mephistopheles am Hochgericht, Obersee bei Berchtesgaden (Galerie zu Stuttgart), in den Hochalpen (Städelsches Museum zu Frankfurt), Kampf der Kentauren mit Löwen (Museum zu Leipzig), der ertrunkene Hirt (Belvedere in Wien), Sonnenuntergang, Luganer See (beide in der Galerie der Akademie zu Wien), die Pflügung des Ackers (Galerie zu Dresden), Morgendämmerung am Groß-Venediger, Alpenglühen am Lago Piano in der Lombardei, Waldbrand am Hintersee, die verschüttete Alpe, Wassersturz in der Ramsau, ein Bergsturz.

10) Max, Maler, Bruder des vorigen, geb. 7. Juli 1811 zu Zittau, wollte anfangs Musiker werden und widmete sich erst unter Anleitung seines Bruders Albert der Malerei. Seine Landschaften zeichnen sich durch kräftige Färbung und ernste Stimmung aus; besonders geschätzt sind seine Eichenbilder. Er hat auch schöne Waldradierungen ausgeführt. Z. starb 30. Dez. 1878 in München, seinem langjährigen Wohnort.

11) Reinhard Sebastian, Maler, geb. 9. Jan. 1815 zu Hagenau am Bodensee, zeigte schon als Knabe ein großes Zeichentalent, kam mit 13 Jahren nach dem Städtchen Meersburg, um Kaufmann zu werden, und 1836 zu seiner weitern Ausbildung nach Remiremont (Vogesen). Dort erwarb er sich in den Mußestunden durch Anfertigung von Miniaturporträten so viel, um kleine Reisen zu machen, auf denen seine Liebe zur Kunst sich weiter entwickelte. Erst nachdem er noch einige Jahre in Freiburg Kommis gewesen war, konnte er 1840 nach München auf die Akademie gehen, wo sich der Tiermaler Robert Eberle seiner annahm. 1844 und 1845 brachte er wieder in Paris zu, malte Porträte, besuchte von dort aus Belgien und England und ließ sich 1847 in München nieder, wo er mit einem humoristischen Bilde: die heiligen drei Könige, seinen Ruf als Genremaler begründete. Nun folgten zahlreiche Szenen von gesundem, frischem Humor, trefflicher Charakteristik und einer Technik, die sich immer mehr zu Glanz und Kraft ausbildete. Seine Hauptwerke sind: die teure Zeche, die Landleute im Schloß (1853), die Bettelmusikanten (1854), ein Liebesbrief (Galerie in Karlsruhe), die Fischerhütte, der Schrannentag in München (1861, Museum in Köln), Einquartierung französischer Soldaten im Schloß, die Impfstube, die Zeitungsleser, die Leihbibliothek, das unterbrochene Kartenspiel, Dachauer Bauernhochzeit, die Siegesbotschaft (1879), Klosterschule in Ottobeuern, vor der Musikprobe und die Schneiderschule im Kloster. Er schrieb: „Erinnerungen eines alten Malers“ (Münch. 1884).

12) Richard, Maler, Bruder von Z. 9) und 10), geb. 2. März 1820 zu Zittau, erhielt von seinem Bruder Albert den ersten Kunstunterricht und folgte diesem 1838 nach München. Hier wollte ihn Albert zum Historienmaler bilden. Doch wandte er sich der Landschaftsmalerei zu und malte seit den 40er Jahren Stimmungsbilder in der Art der französischen Meister des Paysage intime. Besonders beliebt waren seine Winterlandschaften. Seine meisten Arbeiten gingen nach Amerika; vier Bilder Zimmermanns befinden sich in der Neuen Pinakothek zu München. Er starb 4. Okt. 1875 daselbst.

13) Ernst, Maler, Sohn von Z. 11), geb. 24. April 1852 zu München, erhielt 1868 von seinem Vater den ersten Kunstunterricht, besuchte dann die Akademie und wurde daselbst zuletzt Schüler von Wilh. Diez, bei welchem er bis 1874 arbeitete. Nachdem er einige humoristische Genrebilder (alter, seine Geige flickender Mönch, 1871; Seiltänzer in einer Dorfscheune, 1874; junge Prinzessin, spazieren gehend, 1877) gemalt hatte, nahm er 1879 mit dem zwölfjährigen Christus im Tempel einen Aufschwung zur Geschichtsmalerei mit besonderer Betonung des koloristischen Elements, das sich teils an die Venezianer, teils an Correggio anschließt. Seine spätern, auch durch Feinheit und Liebenswürdigkeit der Charakteristik ausgezeichneten Hauptwerke sind: die Anbetung der Hirten (1883), Christus und die Fischer (1886), Christus Konsolator (1888) und die Genrebilder: Musikunterricht, die böse Gans, der Aufschneider, die Geschäftsfreunde. Er ist königlicher Professor.