Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ziller“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 905
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Ziller. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 905. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ziller (Version vom 27.09.2024)

[905] Ziller, Tuiskon, Philosoph und Pädagog der Herbartschen Schule, geb. 22. Dez. 1817 zu Wasungen (Sachsen-Meiningen), studierte in Leipzig Philologie und bezog, nachdem er einige Jahre in Meiningen als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, 1850 nochmals die Universität Leipzig zum Studium der Rechte, habilitierte sich auch 1853 daselbst als juristischer Privatdozent, begann aber schon 1854 über Pädagogik zu lesen, um sich fortan dieser ausschließlich zu widmen. 1861 gründete er ein pädagogisches Seminar, dem er 1862 mit Hilfe eines Vereins von Schulfreunden eine Übungsschule zufügte, und wurde nun der Mittelpunkt eines großen Teils der Herbartschen Schule, der sich 1868 um ihn als „Verein für wissenschaftliche Pädagogik“ zusammenschloß. 1864 zum außerordentlichen Professor der Philosophie ernannt, starb Z. 20. April 1882 in Leipzig. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Einleitung in die allgemeine Pädagogik“ (Leipz. 1856); „Die Regierung der Kinder“ (das. 1857); „Grundlegung zur Lehre vom erziehenden Unterricht“ (das. 1865, 2. Aufl. 1884); „Herbartische Reliquien“ (das. 1871); „Vorlesungen über allgemeine Pädagogik“ (das. 1876, 2. Aufl. 1884); „Allgemeine philosophische Ethik“ (das. 1880, 2. Aufl. 1886). Von 1860 bis 1865 gab er mit Allihn die „Zeitschrift für exakte Philosophie“ (Köthen), von 1865 an mit Ballauf „Monatsblätter für wissenschaftliche Pädagogik“ (Leipz.) heraus. An Stelle der letztern trat seit 1868 das „Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik“. Vgl. Lange, Tuiskon Z. (Leipz. 1884).