Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zach“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 812
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Zach. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 812. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zach (Version vom 11.04.2021)

[812] Zach, Franz Xaver, Freiherr von, Astronom, geb. 4. Juni 1754 zu Preßburg, diente anfangs in der österreichischen Armee und war unter Liesganig mit Vermessungsarbeiten beschäftigt, lebte dann als Hauslehrer in London und trat 1786 als Oberstwachtmeister in die Dienste des Herzogs Ernst von Sachsen-Gotha, der für ihn die Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha erbauen ließ, welcher Z. 1787–1806 vorstand. Er beobachtete 1790 die Opposition des Mars, 1802 und 1805 den Durchgang des Merkur durch die Sonne und berechnete neue Sonnentafeln: „Tabulae motuum solis novae et correctae“ (Gotha 1792; mit Supplementen, das. 1804). Auch redigierte er 1796 die „Allgemeinen geographischen Ephemeriden“ sowie seit 1800 die „Monatliche Korrespondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde“ (Gotha 1806–13, 28 Bde.; unter dem Titel: „Correspondance astronomique“, Genf 1818–25, 13 Bde.) und veröffentlichte die „Tabulae speciales aberrationis et nutationis“ (1806, 2 Bde.) sowie ein Verzeichnis von 1830 Zodiakalsternen. Später begleitete er als Oberhofmeister die verwitwete Herzogin von Gotha auf ihren Reisen in das südliche Frankreich und nach Italien. 1800–1813 stellte er während seines Aufenthalts in der Nähe von Marseille zahlreiche Beobachtungen an; dort bearbeitete er auch die „Nouvelles tables d’aberration et de nutation pour 1804 étoiles“ (Mars. 1812) und das „Supplément aux tables d’aberration etc.“ (das. 1813); nachher veröffentlichte er „L’attraction des montagnes et ses effets sur les fils de plomb“ (Avignon 1814, 2 Bde.). Seit 1815 verweilte er mehrere Jahre in Genua, wo er eine Sternwarte einrichtete, und seit 1827 in Paris, wo er 2. Sept. 1832 starb.