Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wettersee“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 574
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Wettersee. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 574. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wettersee (Version vom 21.03.2023)

[574] Wettersee (Wettern), Landsee im südlichen Schweden, nächst dem Wenersee der größte des Landes, von 1922,2 qkm (34,9 QM.) Flächeninhalt, 130 km lang, bis 30 km breit und 126 m tief, liegt 88,2 m ü. M. recht eigentlich auf dem schwedischen Landrücken, der sich an seinem nördlichen Ende spaltet, am südlichen aber wieder zusammenschließt. Daher fällt kein bedeutender Fluß in den See, und man nimmt an, daß er hauptsächlich durch Quellen in der Tiefe gespeist wird. Hieraus erklärt man auch das plötzliche Aufbrausen der Oberfläche bei fast gänzlicher Windstille. Außerdem zeichnet sich der See durch sein periodisches Steigen und Fallen, seine zahlreichen Strömungen, seine Luftspiegelungen, sein außerordentlich klares und tiefblaues, dabei kaltes Wasser und seine romantisch schönen Ufer aus. Durch die Mitte desselben zieht sich der Länge nach eine Untiefe, deren höchste Spitzen an einigen Stellen Inseln, darunter die 15 km lange Wisingsö, bilden. In der Mitte der östlichen Seite hat der See seinen Abfluß durch den Motalafluß, und durch den Götakanal steht er sowohl mit der Ostsee als auch mit dem Skagerrak in Verbindung. An seinen Ufern liegen fünf Städte: Jönköping, Grenna, Wadstena, Askersund und Hjo, sowie der lebhafte, stadtähnliche Flecken Motala und die Festung Karlsborg.