Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wetterscheide“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 574
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Wetterscheide. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 574. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wetterscheide (Version vom 21.03.2023)

[574] Wetterscheide, diejenigen Gegenden, welche auf die Bildung und den Zug der Wolken einen Einfluß ausüben und dadurch oft Landstriche trennen, die sich durch mehr oder weniger starken Regenfall voneinander unterscheiden. Besonders häufig üben die Wetterscheiden einen wesentlichen Einfluß auf den Zug der Gewitter und werden dann durch einzelne Berge oder waldige Gebirgsrücken gebildet, die dem Zug der Gewitter ein Hindernis entgegenstellen. Man sieht an solchen Wetterscheiden die Gewitterwolken plötzlich stillstehen oder auch eine andre Richtung einschlagen oder sich teilen. Wetterscheiden sind meistenteils nur lokaler Natur und haben dann keinen Einfluß auf die allgemeinen, über weite Gebiete verbreiteten meteorologischen Verhältnisse. Außerdem gibt es aber auch noch Wetterscheiden, welche durch langgestreckte, hohe und steil abfallende Gebirgszüge gebildet werden und eine wesentliche Grenzscheide für die klimatischen Verhältnisse bilden, wie die Alpen, der Himalaja, die Andes in Südamerika.