Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wekerle“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 983
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Wekerle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 983. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wekerle (Version vom 06.12.2023)

[983] Wekerle, Alexander, ungar. Finanzminister, geb. 14. Nov. 1848 zu Moor im Stuhlweißenburger Komitat, beendigte seine Rechtsstudien an der Budapester Universität und trat 1870 in den Staatsdienst. Erst im J. 1877 wurde er Konzipist im Finanzministerium und mittlerweile Privatdozent an der Universität, 1881 Sektionsrat, 1884 Ministerialrat, 1886 Staatssekretär der Finanzen und Mitglied des Abgeordnetenhauses. Unter der Leitung des Finanzministeriums durch Koloman v. Tisza bekundete W. seine außerordentliche Begabung, welche, gepaart mit Fleiß und parlamentarischer Befähigung, ihn verdienterweise bei der Rekonstruktion des Kabinetts (im Mai 1889) zum Posten des ungarischen Finanzministers erhob. Ihm gelang die Regelung des ungarischen Staatshaushalts; er legte (Oktober 1890) dem Parlament das erste defizitfreie Budget vor. Ganz besonders zu nennen ist noch die Reform der Spiritussteuer, die Ablösung des Schankgefälles, die bessere Verwaltung der Staatsmonopole; in Vorbereitung und naher Ausführung befindet sich das große Werk der Valutaregulierung.