Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Weigand“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 483484
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Weigand. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 483–484. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weigand (Version vom 26.02.2023)

[483] Weigand, Friedrich Ludwig Karl, Germanist, geb. 18. Nov. 1804 zu Niederflorstadt in der Wetterau, besuchte 1821–24 das Schullehrerseminar zu Friedberg, war dann mehrere Jahre Erzieher im Haus des Generals v. Müffling zu Mainz und bezog 1830, nachdem er sich inzwischen durch Privatstudien zur Maturitätsprüfung vorbereitet hatte, die Universität Gießen, wo er bis 1833 Theologie und Philologie studierte. In der Folge war er Lehrer an der Realschule zu Michelstadt, 1837 an der Provinzialschule in Gießen, deren Direktorium er 1855–67 führte, und erhielt 1846 zugleich die Ordination als evangelischer Geistlicher. Nachdem er bereits 1849 an der Gießener Universität Vorlesungen über deutsche Philologie und Litteratur zu halten begonnen, wurde er 1851 zum außerordentlichen, 1867 zum ordentlichen Professor für jene Fächer ernannt. Er starb 30. Juni [484] 1878. Werke: „Kurze deutsche Sprachlehre“ (Mainz 1838); „Wörterbuch der deutschen Synonyme“ (2. Ausg., das. 1852, 2 Bde.), das erste Werk auf dem Gebiet der deutschen Synonymik, das von der historischen Erforschung der Sprache ausging; „Untersuchungen über oberhessische Ortsnamen“ (1853) und „Deutsches Wörterbuch“ (ursprünglich 3. umgearbeitete Auflage von Schmitthenners „Kurzem deutschen Wörterbuch“; 4. [6.] Aufl., Gieß. 1880, 2 Bde.). Nach J. Grimms Tod (1863) übernahm er mit R. Hildebrand die Fortführung des deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm, an dem er von Anbeginn den thätigsten Anteil genommen hatte. Vgl. O. Bindewald, Zur Erinnerung an W. (Gießen 1879).