Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Webster“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 459
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Webster. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 459. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Webster (Version vom 07.10.2023)

[459] Webster, 1) Noah, amerikan. Sprachgelehrter, geb. 16. Okt. 1758 zu Hartford (Connecticut) als Sohn eines Farmers, studierte seit 1774 auf dem Yale College in Newhaven, focht im Unabhängigkeitskrieg an der Seite seines Vaters, bekleidete seit 1781 ein Lehramt in dem Städtchen Goshen im Staat New York und veröffentlichte ein vollständiges Lehrbuch der englischen Sprache („Grammatical institute of the English language“, Hartford 1783–85, 3 Tle.), welches einen ungemeinen Erfolg hatte und noch heute viel gebraucht wird. An der Politik lebhaften Anteil nehmend, gab er seine Lehrerstelle auf und ließ sich endlich 1822 in Newhaven nieder, wo er 28. Mai 1843 starb. Das Werk, welches seinen Namen auch außerhalb Amerikas berühmt gemacht hat, ist das große „Dictionary of the English language“, das er nach 20jähriger Arbeit 1825 vollendete (im Interesse desselben arbeitete er 1824 auf der Bibliothek der Universität Cambridge in England), und das 1828 in erster, 1841 in vermehrter 2. Auflage und seitdem in zahlreichen Ausgaben (am besten von Goodrich und Porter, zuletzt Berl. 1888) erschien.

2) Daniel, amerikan. Staatsmann, geb. 18. Jan. 1782 zu Salisbury in New Hampshire, besuchte das Kollegium zu Dartmouth, verdiente sich dann das Geld zum Studium der Rechte durch Errichtung einer Schule zu Iryburgh und ließ sich nach beendeten Studien zu Portsmouth als Advokat nieder. 1812 in die Gesetzgebende Versammlung von New Hampshire gewählt, übte er daselbst durch sein Rednertalent viel Einfluß. 1817 ließ er sich zu Boston nieder. Bald nachher trat er als Deputierter der Grafschaft Suffolk in Massachusetts in das Repräsentantenhaus, 1828 in den Senat, und 1841–43 sowie 1850–52 stand er als Staatssekretär an der Spitze des Ministeriums. In dieser Stellung wirkte er auf den Gang der äußern und innern Politik der Vereinigten Staaten maßgebend ein und schloß unter anderm 1842 zu Washington mit dem britischen Gesandten Lord Ashburton den Vertrag zur Regulierung der Grenzen, zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zur Auslieferung der Verbrecher. Er starb 24. Okt. 1852 auf seinem Landsitz Marsyfield in Massachusetts. Websters Reden erschienen gesammelt unter dem Titel: „Speeches, forensic arguments and diplomatic papers of D. W.“ (Bost. 1852, 6 Bde.), seine Privatkorrespondenz gab sein Sohn heraus (Bost. 1858, 2 Bde.). Seine Biographie schrieben Lanman (Lond. 1853), Curtis (das. 1870, 2 Bde.) und Lodge (5. Aufl., Bost. 1885).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 820
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[820]  Webster, 3) Augusta, engl. Dichterin und Gelehrte, Tochter des Admirals G. Davies, erhielt eine vortreffliche Erziehung, die sich auch auf das Studium der alten Sprachen erstreckte, erlangte besonders Meisterschaft im Griechischen und verheiratete sich mit dem damaligen Fellow des Trinity College, Thomas W., und war 1879–85 Mitglied des Londoner Erziehungsrats. Unter dem Schriftstellernamen Cecil Home erschienen von ihr: „Blanche Lisle, and other poems“ (1860), „Lilian Gray, a poem“ und der Roman „Lesly’s guardians“ (beide 1864). Unter ihrem eignen Namen veröffentlichte sie in der Folge außer vortrefflichen Übersetzungen des „Gefesselten Prometheus“ (1866) und der „Medea“ (1868) des Euripides: „Dramatic studies“ (1865); „A woman sold, and other poems“ (1867); „Portraits“ (1870); „A housewife’s opinions“, in Prosa (1879); „Disguises“ (1879); „A book of rhyme“ (1881); „Daffodil and the Croäticans“ (1884); endlich zwei Dramen: „The auspicious day“ (1872) und „The sentence“ (1887).