Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Waetzoldt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 977
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Waetzoldt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 977. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Waetzoldt (Version vom 21.12.2022)

[977] Waetzoldt, Stephan, Philolog und Dichter, geb. 3. Juni 1849 in Hennersdorf (Kreis Reichenbach in Schlesien), Sohn bes spätern Geheimrates G. A. W. (Bd. 17), studierte 1869–73 in Marburg, Berlin, Paris neuere Sprachen, war 1874–78 Erzieher des Herzogs Georg Ludwig von Oldenburg mit dem Charakter als Professor, 1878–86 Oberlehrer der höhern Mädchenschule und des Lehrerinnenseminars am Johanniskloster zu Hamburg und ist seitdem Direktor der königlichen Elisabethschule (höhern Mädchenschule) zu Berlin. Daneben war er 1887–1890 Professor an der Kriegsakademie und Mitglied der Militär-Oberexaminationskommission; seit 1890 ist er zugleich außerordentlicher Professor der französischen Sprache und Litteratur an der Universität. 1888 bereiste er England behufs Berichtes über das Frauenstudium in Cambridge und Oxford, 1891 Belgien u. die französische Schweiz im Interesse der praktischen Vorbildung neusprachlicher Lehrer. Er schrieb: „Heimat u. Fremde“, Gedichte (Oldenb. 1876); „Ein Wintermärchen“ (Hamb. 1879); „Pariser Tagezeiten“ (das. 1880); „Zwei Goethevorträge“ (Berl. 1888). In den „Niederdeutschen Denkmälern“ gab er „Flos unde Blankflos“ (Heft 1, Norden 1880) heraus. In den letzten Jahren wirkte W. eifrig im Interesse des Allgemeinen deutschen Sprachvereins wie der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. Mit Zupitza gibt er seit 1890 das „Archiv für das Studium der neuern Sprachen und Litteraturen“ heraus.