Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Urānglimmer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 2
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Urānglimmer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 2. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ur%C4%81nglimmer (Version vom 15.04.2023)

[2] Urānglimmer, Sammelname für eine Reihe äußerlich sehr ähnlicher Mineralien aus der Ordnung der Phosphate, welche calcium-, baryum- oder kupferhaltige Uranphosphate oder -Arseniate darstellen. Sie kristallisieren im quadratischen oder rhombischen System und bilden tafelartige, einzeln aufgewachsene oder zu kleinen Drusen vereinigte Kristalle. Die dunklern grünen Nüancen sind für die kupferhaltigen, die hellern grünen und die gelben Farben für die calcium- und baryumhaltigen Spezies charakteristisch. Alle sind glasglänzend, auf der Spaltungsfläche perlmutterglänzend, Härte 1–2,5, spez. Gew. 3–3,6. Die chemische Zusammensetzung der hierher gehörigen Mineralien zeigt folgende Übersicht:

Phosphate:
Kalkuranit (Autunit) CaU2P2O12 + 8H2O,
Uranocircit BaU2P2O12 + 8H2O,
Kupferuranit (Chalkolith, Torbernit) CuU2P2O12 + 8H2O.
Arseniate:
Uranospinit CaU2As2O12 + 8H2O,
Zeunerit CuU2As2O12 + 8H2O.

Sie kommen meist auf Erzlagerstätten vor: Kalkuranit bei Johanngeorgenstadt, Eibenstock und Falkenstein in Sachsen, Autun in Frankreich, in Cornwall, Massachusetts; an den meisten dieser Orte und bei Limoges (in Granit) Kupferuranit; Uranospinit und Zeunerit finden sich bei Schneeberg in Sachsen, letzterer außerdem noch bei Zinnwald, Wittichen im Schwarzwald, in Cornwall; Uranocircit bei Falkenstein in Sachsen.