Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tetschen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 611
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Tetschen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 611. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tetschen (Version vom 10.10.2021)

[611] Tetschen, Stadt im nördlichen Böhmen, an der Mündung der Pulsnitz (Polzen) in die Elbe, Station der Österreichischen Nordwestbahn und der Böhmischen Nordbahn, durch Ketten- und Eisenbahnbrücke mit Bodenbach (s. d.) am andern Elbufer verbunden, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein 1668 vom Grafen Maximilian Thun erbautes Schloß (auf 45 m hohem Felsen), mit schönem Park und Gewächshäusern, 2 Kirchen, eine Handelsschule, Fachschule für Thonindustrie, eine Schifferschule, eine bedeutende Sparkasse (Einlagen 6 Mill. Guld.), Baumwollspinnerei, Fabriken für ätherische Öle, Papier und Knöpfe, Bierbrauerei, Kunstmühle, Gasanstalt, bedeutenden Handel und (1880) 5330 Einw. T. ist zugleich Station der Elbdampfschiffahrt und besuchter klimatischer Kurort. Schöne Partien in der reizenden Umgebung sind der nordwestlich liegende Schneeberg (694 m), die höchste Erhebung des nordböhmischen Sandsteingebirges, mit prachtvoller Aussicht, und Tyssaer Wände, wild zerklüftete Sandsteinbildungen, dann die nördlich an der Elbe beginnende Sächsische Schweiz (s. d.). Im Pulsnitzthal zwischen T. und Bensen ist ein Hauptsitz der böhmischen Baumwollindustrie.