Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tempeltey“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 583
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Tempeltey. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 583. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tempeltey (Version vom 25.04.2024)

[583] Tempeltey, Eduard, Dichter, geb. 13. Okt. 1832 zu Berlin, studierte daselbst Philologie und Geschichte, war dann längere Zeit bei der „Nationalzeitung“ beschäftigt und lebt seit 1861 am Hof des Herzogs Ernst von Koburg-Gotha, der ihn zunächst provisorisch mit der Leitung des Theaters betraute und 1871 definitiv zum Hoftheater-Intendanten ernannte. Seine beiden Dramen: „Klytämnestra“ (Berl. 1857) und „Hie Welf – hie Waiblingen“ (Leipz. 1859), erregten ihrer Zeit großes Aufsehen wegen der klassischen Formvollendung und verrieten ein bedeutendes dramatisches Talent; 1882 folgte ein Drama: „Cromwell“, das ebenfalls seinen Weg über die großen deutschen Bühnen nahm. Außerdem veröffentlichte er einen Liederkranz: „Mariengarn“ (5. Aufl., Leipz. 1866), worin das Liebesleben in seinen verschiedenen Phasen mit tiefer Empfindung und in makelloser Form geschildert wird, und eine kleine Schrift: „Th. Storms Dichtungen“ (Kiel 1867). T. war inzwischen zum Geheimen Kabinettsrat ernannt worden und erhielt 1887 das Prädikat „Präsident“.