Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tabakspfeife“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 483
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Tabakspfeife. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 483. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tabakspfeife (Version vom 26.10.2022)

[483] Tabakspfeife, Instrument, womit man Tabak raucht. Bei den thönernen oder irdenen Pfeifen bilden Rauchröhre und Kopf (Verbrennungsraum für den Tabak) nur Ein Stück; die übrigen Pfeifen bestehen aus mehreren Stücken: Spitze (Mundstück aus Horn, Elfenbein oder Bernstein), Rohr aus Holz, Guttapercha oder biegsamen Geflechten, Saftsack und Kopf. Die irdenen oder thönernen Tabakspfeifen werden in besondern Fabriken aus einem feuerfesten, weißen, eisenfreien, seltener farbigen (gelben oder roten) Thon (Pfeifenthon) gefertigt (s. Thonwaren). Die in Ungarn, Serbien, den Ländern der untern Donau gebräuchlichen Thonpfeifen werden aus roten, gelben und schwarzen Pfeifenerden in eigentümlichen Formen mit niedrigem, breitem Kopf gefertigt. Wie für die sogen. holländischen irdenen Pfeifen Gouda der Hauptsitz der Fabrikation ist, so ist er für die Donauländer Debreczin. Die Produktion der Goudaer, Kölner etc. Brennereien wurde ehedem auf 60 Mill. jährlich veranschlagt, hat aber in neuerer Zeit sehr abgenommen. Viele Pfeifenköpfe werden auch aus Meerschaum (s. d.) und Maserholz (Ulmer Köpfe) geschnitten. Am bedeutendsten ist aber die Fabrikation der Pfeifenköpfe von Porzellan, deren Hauptsitz der Thüringer Wald ist. Vgl. Tschibuk, Nargileh und Tschimin.