Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stromeyer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 781
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Stromeyer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 781. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stromeyer (Version vom 15.09.2022)

[781]  Stromeyer, Georg Friedrich Louis, Mediziner, geb. 6. März 1804 zu Hannover, studierte seit 1823 in Göttingen und Berlin, ließ sich 1828 in Hannover als Arzt nieder, wirkte seit 1829 an der chirurgischen Schule daselbst und gründete eine orthopädische Heilanstalt. Seit dieser Zeit hat er die Orthopädie mit größtem Erfolg kultiviert; 1831 machte er seine erste subkutane Durchschneidung der Achillessehne zur Heilung eines Klumpfußes und schuf so den Boden für die weitere Ausbildung der operativen Orthopädik, mittels welcher viele bis dahin als unheilbar angesehene und nur durch die Amputation zu bessernde Verkrümmungen in überraschender Weise geheilt wurden. 1838 folgte S. einem Ruf als Professor der Chirurgie nach Erlangen, 1841 nach München, 1842 nach Freiburg und 1848 nach Kiel. Er nahm als Generalstabsarzt an den schleswig-holsteinischen Kriegen teil, trat 1854 als Generalstabsarzt in hannöversche Dienste und erwarb sich hervorragende Verdienste um die Kriegschirurgie und Militärhygiene. 1866 pensioniert, lebte er als Arzt in Hannover. 1870 bis 1871 war er wieder als konsultierender Chirurg der dritten Armee thätig. Er starb 15. Juni 1876 in Hannover. S. schrieb: „Über Paralyse der Inspirationsmuskeln“ (Hannov. 1836); „Beiträge zur operativen Orthopädik“ (das. 1839); „Handbuch der Chirurgie“ (Freiburg 1844–68, 2 Bde.); „Maximen der Kriegsheilkunst“ (2. Aufl., Hannov. 1862); „Erfahrungen über Schußwunden“ (das. 1867). Eine Selbstbiographie gab er in den „Erinnerungen eines deutschen Arztes“ (Hannov. 1875, 2 Bde.).