Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Senfl“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 865
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Senfl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 865. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Senfl (Version vom 11.04.2021)

[865] Senfl (Senffl), Ludwig, Komponist, geboren in den 90er Jahren des 15. Jahrh., nach einigen zu Basel, nach andern (richtiger) zu Zürich, war Schüler Heinrich Isaaks, des größten deutschen Tonsetzers seiner Zeit, wirkte bis 1519 als Mitglied der Sängerkapelle des Kaisers Maximilian I. zu Wien und später in der des Herzogs von Bayern bis zu seinem Tod. Er starb um 1555. S. war nicht allein der größte deutsche Kontrapunktist seiner Zeit, sondern auch einer der ersten, in deren Kompositionen neben der technischen Arbeit der geistige Inhalt der Musik zu voller Geltung gelangt. Auch förderte er die Tonkunst nach rhythmischer Seite durch seine Kompositionen antiker Versmaße, namentlich Horazischer Oden. Nicht minder bedeutend sind seine Motetten, von denen Luther mit Begeisterung spricht, und seine zahlreichen, in den Sammlungen von Ott und G. Forster zu Nürnberg erschienenen mehrstimmigen Volkslieder.