Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Seismit-Doda“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 854
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Seismit-Doda. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 854. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Seismit-Doda (Version vom 11.12.2023)

[854] Seismit-Doda, Federico, ital. Staatsmann, geb. 1825 zu Ragusa, verbrachte seine erste Jugend in Venedig und studierte die Rechte in Padua, wo er sich lebhaft mit Poesie und Litteratur beschäftigte. Ende 1847 wurde er mit andern Studenten verhaftet und in Triest interniert, entkam aber nach dem Ausbruch der venezianischen Revolution von 1848 und beteiligte sich an den Kämpfen von Vicenza und Treviso. 1849 redigierte er eine Zeitung in Florenz, ging dann zur Zeit der Republik nach Rom, flüchtete nach deren Besiegung nach Griechenland und später nach Piemont. In Turin veröffentlichte er: „I volontarii italiani“, „Romanzi dell’ esilio“ und war seit 1857 Generalagent einer großen Versicherungsanstalt. 1865 wurde er für Comacchio in die italienische Deputiertenkammer gewählt, in welcher er der Partei der Linken angehörte und sich hauptsächlich mit Finanzfragen beschäftigte; seit 1882 vertritt er den ersten Wahlkreis von Udine. 1876 wurde S. im ersten Kabinett Depretis zum Generalsekretär im Finanzministerium ernannt, legte aber dies Amt im November 1877 beim Austritt Zanardellis aus dem Ministerium nieder. Unter Cairoli war er vom März bis Dezember 1878 Finanzminister und entwarf einen Plan zur Abschaffung der Mahlsteuer. Im März 1889 wurde er unter Crispi abermals zum Finanzminister ernannt, mußte aber im September 1890 seine Entlassung nehmen, nachdem er auf einem Bankett zu Udine taktlose irredentistische Anreden ohne Widerspruch entgegengenommen hatte.