Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schnellrechner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 586
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Schnellrechner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 586. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schnellrechner (Version vom 29.09.2021)

[586] Schnellrechner, Personen, welche die Fähigkeit besitzen, verwickelte Rechnungen ungewöhnlich schnell auszuführen. Bis zu einem gewissen Grad eignet sich wohl jeder praktische Rechner diese Fähigkeit an, wobei für das auf den Verkehr bezügliche (kaufmännische) Rechnen die sogen. welsche Praktik gute Dienste leistet. Den Rechenkünstlern aber, die öffentlich als S. auftreten, ist es eigentümlich, daß sie die Rechnungen im Kopf ausführen, wozu vor allen Dingen gehört, daß sie große Zahlenmassen rasch und mit Sicherheit dem Gedächtnis einzuprägen vermögen. Zum bloßen Memorieren mäßiger Zahlenreihen sind mnemonische Hilfsmittel ausreichend, eigentliche S. bedienen sich derselben weniger. Solche Personen sehen lange Zahlenreihen, die ihnen langsam vorgesprochen worden sind, mit derselben Klarheit vor ihren geistigen Augen wie andre die auf Papier od. dgl. niedergeschriebenen Ziffern. Das Rechnen bei öffentlichen Schaustellungen solcher Rechenkünstler beschränkt sich meist auf die vier Spezies und das Ausziehen von Quadrat- und Kubikwurzeln; doch hat Dase (s. d.) auch wissenschaftliche Berechnungen ausgeführt.