Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schieferthon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 446
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Schieferthon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 446. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schieferthon (Version vom 28.09.2021)

[446] Schieferthon, schieferiger Thon, oft mit Glimmerblättchen und Quarzsand, erdig im Querbruch, weich, mild, meist von grauen, einerseits ins Weiße, anderseits ins Schwärzliche übergehenden Farben, aber auch gelblich, rötlich. Nach der mikroskopischen Untersuchung enthalten die Schieferthone, namentlich die der ältern Formationen, neben klastischem Material häufig auch kristallinisch ausgeschiedene Bestandteile: Mikrolithe (Hornblende), Kaliglimmer, Quarz, Eisenglimmer, Turmalin. In genetischer Hinsicht stehen die Schieferthone zwischen den Thonen und den Thonschiefern und stellen durch den Druck überlagernder Schichten und die Ausscheidung kristallinischer Bestandteile veränderte Thone dar. Die Schieferthone führen häufig Eisenkies, nicht selten thonige Sphärosideritknollen, auch Septarien von Mergelkalk. In den Kohlengebirgen der verschiedenen Formationen (daher Kohlenschiefer) bis in die tertiären vorzüglich häufig, enthalten dieselben oft zahlreiche Pflanzenabdrücke, daher Kräuterschiefer. Von Kohlenwasserstoffen oder Zersetzungsprodukten der organischen Reste durchdrungen und an verkohlten Resten reich, bilden sie Brandschiefer. Bunt gefärbte Varietäten werden als Schieferletten bezeichnet.