Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sókoto“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 6
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Sókoto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 6. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:S%C3%B3koto (Version vom 02.07.2023)

[6] Sókoto (Soccatu, Sakatu), Reich der Fellata im westlichen Sudân (Afrika), grenzt nördlich an die Sahara, östlich an Bornu, westlich an Gando und umfaßt den größten Teil des Haussalandes mit einem Flächenraum von ca. 440,000 qkm (8000 QM.). Hauptstadt des Landes und Residenz des Sultans ist Wurno mit 22,000 Einw. Der Sultan von S. übt über Gando, Bautschi, Nupe und Adamáua mehr ein geistliches als ein weltliches Regiment. Dennoch empfängt er von diesen Staaten mäßigen Tribut. Das Reich, welches unter den Sultanen Bello (1819 bis 1832) und Atiku (1832–37) in ziemlicher Blüte stand, ist unter deren Nachfolgern sehr in Verfall gekommen. Die Stadt S., ehemals Hauptstadt des Reichs, am gleichnamigen Fluß (Nebenfluß des Niger), ist mit einer Mauer umgeben, ziemlich regelmäßig gebaut, hat einen großen Residenzpalast, mehrere Moscheen, Fabrikation von Leder- u. Baumwollwaren, Waffen, Werkzeugen etc. Ein aus Brasilien zurückgekehrter Fulahsklave hat in der Nähe eine Zuckerplantage und -Raffinerie angelegt. Arabische Kaufleute aus Ghadames bewohnen ein besonderes Viertel, auch englische Händler erscheinen jetzt daselbst. Clapperton gelangte 1824 als erster Europäer nach S. und starb 1827 in der Nähe der Stadt. 1853 wurde es von Barth, 1880 von Flegel und 1885 von J. Thomson besucht. Letzterer schloß namens der National African Company mit dem Sultan einen Vertrag ab, wonach jener Gesellschaft gegen eine jährliche Subsidie das Monopol des Handels und der Mineralausbeute an den Ufern des Binuë eingeräumt wurde. S. Karte bei Guinea.