Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Romānow“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 920
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Romānow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 920. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rom%C4%81now (Version vom 19.11.2024)

[920] Romānow, altes berühmtes russ. Bojarengeschlecht, welches von dem um 1280 aus Preußen oder Litauen eingewanderten Kambila abstammte. Die Romanows nahmen schon früh hervorragende Ämter ein. Feodor R. war Woiwod unter Dmitrij dem Donischen und trat, indem er seine Tochter an den Fürsten von Twer, Feodor, verheiratete, in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu dem Haus Rurik. Roman Jurjewitsch R. stiftete die Linie Sacharjin-Jurjew. Durch die Vermählung der jüngern Tochter des letztern, Anastasia, mit dem Zaren Iwan IV. Wasiljewitsch 1547 und ihres Bruders Nikita mit Eudoxia, Fürstin von Susdal, die von dem Großfürsten Andrei Jaroslaw, des Alexander Newskij Bruder, abstammte, gelangte das Geschlecht zu größerm Ansehen. Aus ihm ward 21. Febr. 1613 der 17jährige Michail Feodorowitsch R., Sohn Philarets, des Metropoliten von Rostow und Patriarchen von Moskau (gest. 4. Okt. 1634), auf den russischen Thron erhoben, womit das Haus R. die herrschende Dynastie wurde. Der berühmteste Zar aus demselben ist Peter d. Gr. Mit dessen Enkel Peter II. erlosch es 1730 im Mannesstamm, in weiblicher Linie 1762 mit dem Tod von Peters I. Tochter Elisabeth, worauf mit Peter III. das Haus Holstein-Gottorp folgte. Vgl. Campenhausen, Genealogisch-chronologische Geschichte des Hauses R. (Leipz. 1805); Friedeburg, Das russische regierende Haus der R. (russ., Petersb. 1853–59, unvollendet).