Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reliefkarten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 715
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Reliefkarten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 715. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reliefkarten (Version vom 21.09.2021)

[715] Reliefkarten entstanden zuerst in der Schweiz, deren großartige Gebirgswelt gewissermaßen dazu herausforderte. Das von Ludwig Pfyffer von Luzern (1766–85) in Wachs ausgeführte Modell der Zentralschweiz zeichnet sich trotz der Armut der damals dem Künstler zu Gebote stehenden Hilfsmittel durch Naturwahrheit aus. Pfyffer hat zahlreiche Nachahmer gefunden, namentlich seitdem verbesserte topographische Karten die Herstellung von Reliefs erleichtern. Bekanntere Geoplastiker sind F. A. Ravenstein in Frankfurt a. M. (Rheinlande, in Poppelsdorf; plastischer Schulatlas, 1849), Franz Keil (s. d. 4) in Salzburg (Tauern, Salzburger Alpen etc.), E. Dickert in Bonn, Hauptmann Sachs (Großglockner), Hauptmann v. Cybulz, Fräul. C. Kleinhans (Frankreich), X. Im Feld (Monte Rosa), Major Claudio Cherubini (Alpen) u. a. Da Naturwahrheit ein Hauptzweck der R. ist, so sind die aus Höhenschichten aufgebauten R. verwerflich. Ursprünglich wurden die R. nur in einem oder in wenigen Exemplaren aus Wachs, Holz, Gips u. dgl. hergestellt, bis in den 30er Jahren Bauerkeller in Darmstadt zuerst mit Erfolg in Farben gedruckte Karten prägte, wozu er sich der von F. A. Ravenstein gelieferten Modelle bediente.