Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Reibeisen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 671
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Reibeisen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 671. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Reibeisen (Version vom 20.09.2021)

[671] Reibeisen, Werkzeug zum Zerreiben von Wurzeln, Früchten, Brot etc., besteht aus einem gebogenen Stück Weißblech, in welches man mit einem spitzigen Durchschlag viele Löcher geschlagen hat, deren Grat recht hoch und scharf ist. Bei den Reibmaschinen bildet das Blech eine mittels einer Kurbel drehbare Trommel, die sich vor einem Cylinder bewegt, in welchen man die zu zerreibenden Gegenstände bringt. Man dreht mit der rechten Hand und drückt mit der linken einen Holzstempel in den Cylinder, welcher die Wurzeln, Semmeln etc. gegen das R. preßt. Eine Kartoffelreibmaschine besteht aus einem drehbaren cylindrischen Blechgefäß, dessen Wandungen und Boden reibeisenartig aufschlagen sind, wobei der Grat nach innen steht. Beim Drehen werden die Kartoffeln durch Zentrifugalkraft gegen die Wandungen geworfen und von ihrer Schale befreit. Zum Schälen oder intensiven Putzen der Getreidekörner für die Mehl- und Graupenfabrikation benutzt man mit R. (Reibblechen) überzogene, rasch rotierende konische oder cylindrische Trommeln oder besondere Mühlsteine, die in geringen Abständen von ähnlichen, ebenfalls mit R. bekleideten Mänteln umgeben sind. Zwischen diese beiden Maschinenteile werden die zu schälenden Körner eingeführt. Das R. findet auch ausgedehnte Verwendung bei den Maschinen zum Zerreiben der Kartoffeln in den Stärkefabriken. In diesem Fall bildet das R. entweder ein durchlochtes Blech mit aufwärts stehenden Graten oder eine mit Raspelhieb versehene Schiene. Bei den Reibmaschinen für Rüben und bei gewissen Getreideschälmaschinen besteht das R. aus einer größern Anzahl nebeneinander sitzender, durch dünne Holzscheiben getrennter Kreissägen.