Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quipu“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 522
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Quipu. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 522. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quipu (Version vom 20.05.2021)

[522] Quipu, die Knotenschrift, deren sich die Inkas in Peru vor der Eroberung ihres Reichs durch die

Quipu.

Spanier bedienten, um Mandate in allen Teilen ihres Reichs zu verbreiten und sogar um damit die Annalen ihrer Herrschaft zu führen. Die Q. bestanden aus einer 1 bis viele Meter langen Hauptschnur, von der fransenartig eine Menge buntfarbiger Fäden von der Dicke gewöhnlicher Bindfäden herabhing, welche mannigfach zusammengedreht und in Knoten geschürzt waren. Die Bedeutung hing an der Farbe, an der Beschaffenheit und Anzahl der Knoten, an der Reihenfolge der Fäden, ihrer Entfernung von der Hauptschnur und ihren Verschlingungen. Eine in einem Grab gefundene Schnur wieg fast 4 kg. Ein Spanier, der sich von Eingebornen die Knotenschrift erklären ließ, schrieb nach einem darin abgefaßten Werk die Geschichte von Peru. Vgl. obige Abbildung.