Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Polārbanden“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 158
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Polārbanden. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 158. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pol%C4%81rbanden (Version vom 17.01.2023)

[158] Polārbanden, eigentümliche Wolkenform, welche sich als gleichmäßig unterbrochene Wolkenhäufchen (cirro-cumulus) oder Wolkenstreifen (cirrostratus, s. Wolken) in paralleler Richtung am Himmel zeigt. Die perspektivischen Konvergenzpunkte fallen oft mit dem magnetischen Pol zusammen, weshalb der Name P. Häufig findet man auch nach dem Verlöschen der Polarlichter diese Cirrusstreifen in der Richtung der Polarlichtstrahlen wieder. Gewöhnlich sind die P. nur nach einer Weltgegend ganz ausgebildet und ändern mit der Zeit ihre Richtung, indem sie meist zuerst von S. nach N. streichen und allmählich in die Richtung von O. nach W. übergehen. Überhaupt ist das Fortschreiten der Konvergenzpunkte der parallel laufenden Reihen der Schäfchen oder Streifen eine charakteristische Eigenschaft dieser eigentümlichen Wolkenform. Man sieht die P. als ein sicheres Kennzeichen für ein Sturmfeld an, an dessen äußerster Grenze sie sich zeigen, und das oft noch weit entfernt ist. Alexander v. Humboldt hat zuerst auf diese Wolkenform, welche bei großer Heiterkeit des Himmels entsteht und unter den Tropen häufiger auftritt als in der gemäßigten und in der kalten Zone, aufmerksam gemacht und sie unter dem Namen P. oder Polarstreifen beschrieben.