MKL1888:Pitcairn
[93] Pitcairn (spr. pittkern), die südöstlichste der Tuamotuinseln im südlichen Polynesien, gebirgig (bis 330 m hoch) und von Korallenriffen umgeben, wurde 1767 von Carteret entdeckt, 1790 von meuterischen englischen Matrosen und 12 Tahitierinnen besiedelt, deren unter der Leitung von Alexander Smith (John Adams, gest. 1829) in merkwürdiger Sittenreinheit aufgewachsene Nachkommenschaft zuerst 1808 von dem amerikanischen Kapitän Folger aufgefunden wurde. Genauere Berichte über die Ansiedelung brachten 1815 die englischen Kapitäne Staines und Pipon sowie 1825 Beechey, der die Bevölkerung auf 66 Köpfe angewachsen fand. Die englische Regierung versah darauf die Ansiedler mit verschiedenen Bedürfnissen; da man jedoch besorgte, daß der beschränkte Umfang der Insel für die wachsende Volksmenge nicht mehr ausreichen werde, wurden 1830 die Bewohner nach Tahiti übergesiedelt. Eine Anzahl von ihnen kehrte später nach P. zurück, und Russell fand 1837 bereits 92 Personen, unter welchen immer noch patriarchalische Sitteneinfalt herrschte. 1856 hatte sich die Bevölkerung auf 194 Personen vermehrt, von denen damals 187 nach Norfolk versetzt wurden; indessen kehrten auch diesmal viele nach P. zurück. 1879 fand Robinson auf P. 93 Bewohner. Vgl. Beechey, Narrative of a voyage to the Pacific and Beering’s straits (Lond. 1832); [94] Meinicke, Die Insel P. (Prenzl. 1858); Murray, P., the island etc. (neue Ausg., Lond. 1885).