Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pindari“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 75
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Pindari. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 75. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pindari (Version vom 25.05.2024)

[75] Pindari, eine von dem Namen der Beder, eines räuberischen Stammes in Zentralindien, abgeleitete Bezeichnung für die seit Beginn des 18. Jahrh. im Gefolge des Marathenheers auftretende Räuberbanden, welche sich aus Leuten jedes Stammes und jeder Religion rekrutierten. Der Besitz eines Pferdes und eines Schwerts genügte zur Aufnahme. Ohne Sold zu beanspruchen, schlossen sie sich als besondere Truppe jedem Heer an, nur vom Raub lebend. Als die Engländer die P. zuerst kennen lernten, bestanden sie aus zwei Heeren, den Sindia Schahi, 18,000 Mann zu Pferd und 1300 zu Fuß stark mit 15 Geschützen, und den Holkar Schahi, 3000 Mann zu Pferd und 1500 zu Fuß mit 18 Geschützen. Der bedeutendste ihrer Führer, Emir Chan, hatte sogar 30,000 Mann mit vielen Geschützen unter seinem Befehl. Er wie die andern Führer wurden 1817 vom Marquis von Hastings, dem damaligen Generalgouverneur, vollständig besiegt und zerstreut, womit diese Banden, die Jahrzehnte hindurch weite Strecken gebrandschatzt hatten, ihr Ende fanden.