MKL1888:Pelorĭenbildung

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pelorĭenbildung“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 818
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Pelorĭenbildung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 818. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pelor%C4%ADenbildung (Version vom 25.04.2023)

[818] Pelorĭenbildung, das Auftreten einer regelmäßigen Blüte (Pelorie) an Stelle einer zygomorphen, kommt nicht selten bei Linaria vulgaris bei einzelnen Blüten und an ganzen Stöcken, auch bei Digitalis, Calceolaria und andern Lippenblütlern, ferner bei Violaceen, Papilionaceen und Orchideen vor. Die Blüten von Linaria erhalten bei der P. mehrere Sporne, bisweilen bis zu zehn, ebenso steigt häufig die Anzahl der Kronenabschnitte und der Staubgefäße. Pflanzen mit zygomorphen Blüten haben in der Regel keine Gipfelblüten; kommen aber solche ausnahmsweise zur Entwickelung, so werden sie durch P. aktinomorph. Jedoch können auch Seitenblüten pelorisch werden, wie dies unter andern bei manchen Gloxinia-Arten der Gärten regelmäßig geschieht.