MKL1888:Pause
[791] Pause (v. griech. pausis, das „Aufhören“), Ruhepunkt, das zeitweise Aufhören oder Unterbrechen einer Thätigkeit; insbesondere bei der Deklamation und im Spiel des Schauspielers, das an gewissen Stellen beobachtete Innehalten und namentlich in der Musik das zeitweilige Schweigen einzelner oder aller Stimmen eines Tonstücks sowie schließlich die betreffenden Zeichen dafür. Bereits bei den ältesten Mensuralschriftstellern (12. bis 13. Jahrh.) finden wir für alle gebräuchlichen Notenwerte auch die entsprechenden Pausezeichen, welche sich von den heute üblichen nicht wesentlich unterscheiden. Letztere sind:
etc. | ||||||
Ganze, | halbe, | ¼-, | ⅛-, | 1/16-, | 1/32- | Pause. |
Pause (Bause), ein Säckchen von Leinwand, mit Kohlen-, Kreide- oder Rötelstaub gefüllt, den der Maler, die Stickerin etc. durch eine durchstochene Zeichnung klopft, um dadurch die Zeichnung der Umrisse auf den Malgrund, den Stoff etc. zu bringen, was man durchpausen (durchstäuben, porieren) nennt. P. heißt auch eine mittels durchscheinenden Papiers von einer Zeichnung genommene Kopie. Das zu diesem Zweck angewandte Pauspapier ist gelbgrau oder braungelb, sehr dünn, ungeleimt, aber doch steif und dicht, auch Seidenpapier und stärkere Papiersorten werden nach dem Tränken mit Firnis zum Pausen benutzt; vorteilhaft tränkt man gewöhnliches Schreibpapier mit reinstem Petroleum, reibt es mit Leinwand ab und benutzt es sofort. Das Petroleum verdunstet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Pausleinwand (Pauskattun) ist ein dünnes, gleichmäßiges Baumwollgewebe, welches durch eine eigentümliche Appretur durchscheinend gemacht worden ist und sich zum Schreiben mit der Feder, zum Tuschen und zum Pausen eignet.