Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Panzacchi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 695
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Panzacchi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 695. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Panzacchi (Version vom 17.11.2022)

[695] Panzacchi (spr. -zacki), Enrico, ital. Dichter und Kunstkritiker, geb. 1841 zu Bologna, studierte dort Philosophie und Jurisprudenz, dann in Pisa und Florenz Philologie und Philosophie, wurde 1866 zum Professor der Geschichte am Lyceum von Sassari ernannt, ging dann nach Bologna, wo er 1868 die Professur der Philosophie am Lyceum erhielt und zwei Jahre lang die „Rivista Bolognese“ redigierte, wurde daselbst 1871 zum Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der schönen Künste und einige Jahre später zum Direktor derselben ernannt. P. wird in Italien als Dichter und Kunstkenner sehr geschätzt und als Lyriker von manchen mit Coppée verglichen. Man findet in seinen Dichtungen eine zarte, sinnige Stimmung, schöne Naturschilderungen und mitunter auch den echten Volkston, ganz besonders aber musikalisches Gefühl. In seinen Erzählungen schildert er mit Vorliebe die Lichtseiten des Daseins und bildet so einen wohlthuenden Gegensatz zu den Naturalisten. Obwohl als Prosaiker nicht so bedeutend wie als Lyriker, hat er auch als Erzähler ein nicht sehr großes, aber auserlesenes und anhängliches Publikum. Außer vielen, in Zeitschriften veröffentlichten geistreichen Kritiken besitzen wir von ihm: „Liriche“, welche seit 1877 mehrmals aufgelegt wurden, „Racconti e liriche“ (1881), „Racconti verosimili e inverosimili“ (1885), „Teste quadre, Nuove liriche“ (1888), „I miei racconti“ (1889), eine Schrift über Richard Wagner u. a. Mit seinem Lustspiel „Villa Giulia“ erlangte er nur einen Achtungserfolg.