MKL1888:Ornaméntstiche

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ornaméntstiche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 452
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Ornaméntstiche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 452. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ornam%C3%A9ntstiche (Version vom 09.01.2023)

[452] Ornaméntstiche, Kupferstiche und Holzschnitte, welche Ornamente darstellen und dazu bestimmt sind, Künstlern sowie Handwerkern bei ihren Arbeiten als Vorbilder zu dienen; im engern Sinn die ornamentalen Kupferstiche der ältern Meister, besonders jener des 16. Jahrh., welche teils von Handwerkern, besonders Goldschmieden, selbst herrühren, teils von Kupferstechern komponiert sind. In Deutschland haben namentlich die sogen. „Kleinmeister“ (Aldegrever, die beiden Beham u. a.) O. geliefert; die Mehrzahl der noch vorhandenen ist jedoch nur mit (noch unerklärten) Monogrammen versehen oder anonym. In Frankreich haben vornehmlich Androuet du Cerceau und Jean le Pautre ausgezeichnete O. ausgeführt. Eine sehr große Sammlung solcher (jetzt meist sehr seltenen) Stiche besitzt das k. k. Museum für Kunst und Industrie zu Wien („Illustrierter Katalog“ von Schestag, Wien 1872), die größte, von dem Franzosen Detailleur gesammelte das Kunstgewerbemuseum in Berlin. Vgl. Guilmard, Les maîtres ornemanistes (Par. 1881); Hirth, Der Formenschatz (Leipz. 1877 ff.); Wessely, Das Ornament und die Kunstindustrie (Berl. 1877, 2 Bde.).