Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nerĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 55
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Nerĭum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 55. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ner%C4%ADum (Version vom 25.09.2022)

[55] Nerĭum L. (Oleander, Lorbeerrose), Gattung aus der Familie der Apocyneen, immergrüne Sträucher mit zu dreien, seltener zu vieren wirtelständigen, schmalen, lederartigen Blättern, schönen, großen Blüten in end- oder achselständigen Trugdolden und länglichen Balgkapseln mit schopftragenden Samen. Zwei oder drei Arten in den Mittelmeerländern und dem tropischen Asien. N. Oleander L. (Rosenlorbeer), bis 8 m hoher Strauch an Bächen und Seen in Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien, mit lanzettförmigen Blättern und rosenroten, auch weißen Blüten, ist scharf narkotisch, die Blätter wurden früher gegen Hautausschläge benutzt und dienen wohl auch jetzt noch als Hausmittel. Die Rinde benutzt man in Südeuropa zur Vertilgung des Ungeziefers. Bei uns wird er in mehreren Varietäten als Kalthauspflanze und vielfach auch im Zimmer kultiviert. Sehr ähnlich ist der wohlriechende Oleander (N. odorum Ait.), aus Indien, mit wohlriechenden Blüten, der ebenfalls in mehreren Varietäten kultiviert wird.