Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mzchet“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 963
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Mzchet. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 963. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mzchet (Version vom 14.09.2022)

[963] Mzchet, kleine Stadt im russ. Gouvernement Tiflis (Kaukasien), nordwestlich von der Stadt Tiflis am Flüßchen Ksan malerisch gelegen, wohl der älteste Ort des Kaukasus, war bis zum 15. Jahrh. die Residenz der Könige von Georgien. Sie soll 4 geogr. Meilen im Umfang gehabt und 80,000 waffenfähige Männer gestellt haben und besitzt als Erinnerung an ihre große Vergangenheit noch eine bereits im 4. Jahrh. gegründete Kathedrale, die lange Zeit Begräbnisstätte der Herrscher und höchsten Würdenträger war. M. wurde für die Jetztzeit wieder interessant durch das bei den Erdarbeiten an der Poti-Tifliser Eisenbahn aufgedeckte große Leichenfeld. Die daselbst vom Naturforscher Beyern angestellten Untersuchungen lieferten unter anderm den Beweis, daß die jetzigen Georgier die Abkömmlinge der alten Iberier sind (vgl. Iberien 1). Die ausgegrabenen Steingräber lassen zum Teil ein Alter von mehreren tausend Jahren vermuten; sie gehören noch der anthropophagen Periode an.