Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Myconĭus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 949
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Myconĭus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 949. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mycon%C4%ADus (Version vom 15.09.2022)

[949] Myconĭus, 1) Oswald (eigentlich Geißhüsler), schweizer. Kirchenreformator, geb. 1488 zu Luzern, wirkte nacheinander als Lehrer in Zürich, Luzern, Einsiedeln und seit 1532 als Pfarrer und Professor zu Basel, wo er 14. Okt. 1552 starb. Er machte sich um die Reformation der Schulen seines Vaterlandes verdient, ging freudig auf Bucers Vermittelung zwischen Luther und den Schweizern ein und lieferte unter anderm eine Biographie Zwinglis (1532). Vgl. Hagenbach, Ökolampad und M. (Elberf. 1859).

2) Friedrich (eigentlich Mekum), deutscher Kirchenreformator, geb. 24. Dez. 1491 zu Lichtenfels in Oberfranken, trat 1510 in das Franziskanerkloster zu Annaberg und 1512 in das zu Weimar, ward 1524 evangelischer Pfarrer zu Gotha und wirkte als solcher für Einführung der Reformation in Thüringen sowie in Leipzig, wohin er 1539 berufen wurde. Er nahm am Marburger Religionsgespräch 1529, an dem Schmalkaldener Tag 1537, an dem Hagenauer Religionsgespräch 1540 teil und starb 1546. Seine „Historia reformationis“ erschien erst 1715 zu Gotha. Vgl. Ledderhose, Friedr. M. (Gotha 1854).