Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Moabīter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 697
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Moabīter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 697. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Moab%C4%ABter (Version vom 18.01.2023)

[697] Moabīter, semit. Volksstamm im nördlichen Arabien, südöstlich vom Toten Meer, die Bewohner von Moab (s. d.). Als Stammvater des Volkes wird Moab, der Sohn Lots, genannt. Sie verehrten als höchste Gottheiten Baal und Astor. In ihrer Verbreitung wurden die M. zuerst durch die Ammoniter beschränkt, und der Name Gefilde Moab für die Ebenen am Jordan, Jericho gegenüber, zwischen Lirias und Hesbon, deutet auf ihre frühere Ausdehnung nach Norden. In der Periode der Richter hatten die M. die südlichen Stämme der Israeliten auf 18 Jahre unterjocht, bis der Richter Ehud ihren König Eglon ermordete. David unterjochte sie, und bei der Teilung des Davidschen Reichs (953) kam Moab an das Reich Israel; doch wußte es sich unter König Mesa (s. d.) um 850 dem Tribut wieder zu entziehen, und die M. benutzten fortwährend die Schwäche der Israeliten zu Plünderungszügen über den Jordan, bis Jerobeam II. sie wieder zur Zinspflichtigkeit zurückführte. Um 600 wurden sie von den Babyloniern unter Nebukadnezar unterworfen; später verlor sich ihr Name in dem der Araber.