Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Minto“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 667
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Minto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 667. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Minto (Version vom 26.08.2021)

[667] Minto, 1) Gilbert Elliot, Graf von, brit. Staatsmann, geb. 23. April 1751, Sohn des Dichters und Parlamentsmitglieds Sir Gilbert Elliot (gest. 1777), trat schon 1774 ins Unterhaus, wo er sich der Opposition anschloß, näherte sich aber später der Regierung, ward 1793 Mitglied des Geheimen Rats und bald darauf nach Corsica gesandt, um diese Insel vor Frankreich zu wahren. Im Juni 1794 huldigte Corsica dem König Georg III., und M. wurde zum Vizekönig der Insel ernannt, mußte aber Ende 1796 nach Landung einer französischen Armee die Insel verlassen. Er ging darauf als Gesandter nach Neapel, wurde im Oktober 1797 als Baron M. zum Peer erhoben, war von 1799 bis zu Pitts Austritt aus dem Ministerium 1801 Botschafter in Wien und wurde 1806 zum Generalgouverneur von Ostindien ernannt. Er besetzte dort im Einverständnis mit der portugiesischen Regierung Goa, dann Trankebar und die übrigen dänischen Besitzungen in Indien, eroberte 1809 die französischen Inseln Bourbon und Ile de France, nahm 1810 die holländischen Besitzungen Amboina, Celebes und Ceylon, 1811 Java und 1812 die holländischen Kolonien auf Sumatra und Borneo. Seine zerrüttete Gesundheit zwang ihn, 1813 nach England zurückzukehren, wo er zum Viscount Melgund und Grafen von M. befördert wurde und 21. Juni 1814 starb. Vgl. „Life and letters of Sir G. Elliot, first Earl of M.“ (Lond. 1874, 3 Bde.).

2) Gilbert Elliot Murray Kynynmound, Graf von, Sohn des vorigen, geb. 16. Nov. 1782, war bis zum Tod seines Vaters Mitglied des Unterhauses und stimmte nachher im Oberhaus mit den Whigs für Katholikenemanzipation und parlamentarische Reform. 1831 ward er zum Gesandten in Berlin, 1835 unter dem Ministerium Melbourne zum ersten Lord der Admiralität ernannt, trat aber mit dem Whigministerium im August 1841 zurück. Im Juli 1846 wurde er aufs neue Mitglied des Kabinetts und Geheimsiegelbewahrer und nahm im Februar 1852 mit den übrigen Gliedern des Ministeriums Russell seine Entlassung. Er starb 31. Juli 1859 in London. Seine Titel gingen auf seinen Sohn William Hugh Elliot Murray Kynynmound, dritten Grafen von M., geb. 19. März 1814, über.