Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Minoríten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 665
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Minoríten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 665. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Minor%C3%ADten (Version vom 14.06.2023)

[665] Minoríten (Minores fratres, Mindere Brüder) war ursprünglich Selbstbezeichnung aller Franziskaner (s. d.); später trugen die grau gekleideten jenen, die braun gekleideten diesen Namen. Die Streitigkeiten über die Auslegung der Ordensregel, die strengere oder freiere Auffassung derselben, gaben gleich von Anfang Anlaß zu mannigfachen Parteiungen; der laxern Partei des Elias traten in Italien die Cäsarianer und Cölestiner-Eremiten (nicht zu verwechseln mit den Cölestinern), in Frankreich die M. von Narbonne und überhaupt die Spiritualen entgegen; diese wurden als ketzerisch unterdrückt, während die Clareniner (s. d.) sich länger hielten, aber auch prinziploser schwankten zwischen den Konventualen und Observanten. Vgl. K. Müller, Die Anfänge des Minoritenordens (Freiburg 1885).