Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meysenbug“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 569
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Meysenbug. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 569. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meysenbug (Version vom 14.05.2021)

[569]  Meysenbug, Wilhelm, Freiherr Rivalier von, bad. Staatsminister, geb. 11. Juli 1813 zu Kassel aus einer Hugenottenfamilie, die 1825 vom Kurfürsten von Hessen geadelt wurde, studierte in Heidelberg und Berlin die Rechte, trat 1836 in den badischen Staatsdienst und widmete sich der diplomatischen Laufbahn. 1846 ward er Legationsrat, 1849 ging er nach Berlin, um die preußische Hilfe gegen den Aufstand zu erbitten und über den Beitritt zum Dreikönigsbündnis zu unterhandeln. Er blieb dann in Berlin als badischer Gesandter bis 1856, wo er Minister des Auswärtigen wurde. Ganz den reaktionären Tendenzen jener Zeit ergeben und darin von seinem Bruder Otto (geb. 1806, gest. 1886), der Unterstaatssekretär im österreichischen Ministerium und zum Katholizismus übergetreten war, bestärkt, hielt er es vor allem für seine Aufgabe, den in Baden mit dem Erzbischof Vicari von Freiburg ausgebrochenen Kirchenkonflikt durch direkte Verhandlungen mit Rom zu beendigen, welche 28. Juni 1859 zu dem Konkordat führten, in dem der Staat die wichtigsten Hoheitsrechte der Kirche preisgab. Mit dem Konkordat fiel auch M. 1860 und starb 14. Febr. 1866 in Karlsruhe. – Seine Schwester Malwida, geb. 1816, gegenwärtig in Rom lebend, machte sich durch die anonym erschienenen „Memoiren einer Idealistin“ (Berl. 1876, 3 Bde.; 2. Aufl. 1877) bekannt, welchen die „Stimmungsbilder aus dem Vermächtnis einer alten Frau“ (Leipz. 1879, ebenfalls anonym), die „Gesammelten Erzählungen“ (Zürich 1885), der Roman „Phädra“ (Leipz. 1885) und „Erzählungen aus Legende und Geschichte“ für die reifere Jugend (Gera 1890) folgten.