Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Metallurgīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 524525
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Metallurgīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 524–525. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Metallurg%C4%ABe (Version vom 19.01.2023)

[524] Metallurgīe (griech.), im allgemeinen Sinn die Lehre von den chemischen und mechanischen Prozessen, durch welche die nutzbaren Metalle, z. B. Silber, Antimon, Blei, manche Metalloide, z. B. Schwefel, und gewisse Verbindungen derselben, z. B. Schwefelantimon, aus ihren natürlichen Verbindungen (Erzen) dargestellt werden. Auch die Lehre von der mechanischen Aufbereitung (s. d.) der Erze gehört daher in das Gebiet der allgemeinen M. Die M. im engern Sinn lehrt vorzugsweise die wissenschaftlichen Grundsätze kennen, auf welchen die Abscheidung der genannten Substanzen aus ihren Erzen im großen (hüttenmännisch), meist durch chemische Operationen (Hüttenprozesse), [525] seltener durch mechanische Manipulationen, beruht; sie handelt von den Erscheinungen in den Hütten, in denen die Darstellung der Metalle etc. erfolgt. Die Hüttenkunde beschreibt die auf diesen Grundsätzen basierenden metallurgischen Operationen, wie sie an verschiedenen Orten ausgeführt werden. Die metallurgische Hüttenkunde endlich hat es mit der Entwickelung und der Anwendung der metallurgischen Prinzipien auf die Ausscheidung der nutzbaren Metalle aus den Erzen zu thun. Die Galvanometallurgie bespricht speziell die Prozesse, bei welchen Metall mit Hilfe des galvanischen Stroms aus ihren Verbindungen abgeschieden werden, und die Hydrometallurgie die Gewinnung der Metalle auf nassem Weg. Vgl. Hüttenkunde.