MKL1888:Mehemed Rüschdi Pascha Müterdschim

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mehemed Rüschdi Pascha Müterdschim“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 426
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Mehemed Rüschdi Pascha Müterdschim. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 426. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mehemed_R%C3%BCschdi_Pascha_M%C3%BCterdschim (Version vom 24.02.2024)

[426] Mehemed Rüschdi Pascha Müterdschim („der Übersetzer“), türk. Staatsmann, geb. 1809 zu Sinope, trat 1825 als gemeiner Soldat in die Armee und vervollständigte während seiner Dienstzeit seine Bildung durch rastlose Arbeit; von seiner Übersetzung mehrerer militärischer Werke aus dem Französischen erhielt er seinen Beinamen. 1839 bereits Oberst, ward er 1846 Marschall der Kaisergarde und 1850 Kriegsminister, organisierte 1853 die Reservetruppen und ward wieder Kriegsminister, welches Amt er, nachdem er auch zweimal kurze Zeit Großwesir gewesen, wiederholt bekleidete. Im Mai 1876 wurde er nach dem Sturz Mahmud Paschas wieder Großwesir und behauptete sich mit Unterstützung Midhat Paschas in dieser Würde auch nach der Absetzung von Abd ul Asis und Murad V., bis er Mitte Dezember d. J. Midhat Pascha weichen mußte, da er dessen durchgreifenden Reformen nicht zustimmte. Nachdem er im Juni 1878 wieder kurze Zeit Großwesir gewesen, wurde er nach Magnesia bei Smyrna verbannt und 1881 in den Prozeß wegen der Ermordung Abd ul Asis’ verwickelt, aber nicht verurteilt. Er starb 26. März 1882.