Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mediolānum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 401
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Mediolānum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 401. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mediol%C4%81num (Version vom 05.03.2022)

[401] Mediolānum (besser Mediolanium), Hauptstadt der keltischen Insubrer in Gallia transpadana, nach Zerstörung des etruskischen Melpum 396 v. Chr. von Bellovesus gegründet, 222 von den Römern belagert und erobert, dann zu einem stark befestigten Munizipium gemacht und als solches ein blühender Sitz der Künste und Wissenschaften. Unter den spätern Kaisern galt M. als eine der wichtigsten Städte des Reichs und ward 303 unter Maximianus kaiserliche Residenz, wurde aber 452 durch die Hunnen unter Attila verwüstet. Auch nach dem Untergang des weströmischen Kaisertums blieb M. Sitz eines Erzbischofs und übertraf unter der Herrschaft Theoderichs d. Gr. sogar Rom an Wohlstand und Volkszahl. 539 von Belisar besetzt und dann von den Burgundern und Ostgoten unter Vitiges erobert und teilweise zerstört, wurde es doch bald wiederhergestellt und erholte sich sehr schnell. Jetzt Mailand (s. d.). – M. Aulercorum, antike Stadt, jetzt Evreux; M. Santonum, antike Stadt, jetzt Saintes.