Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meaux“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 382
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Meaux. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 382. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meaux (Version vom 03.02.2022)

[382] Meaux (spr. moh), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Seine-et-Marne, an der Marne, am Ourcqkanal und an der Ostbahn, hat eine schöne gotische Kathedrale (mit dem Grabmal Bossuets, 1681–1704 Bischof von M.), 5 andre Kirchen (darunter eine der Calvinisten), einen bischöflichen Palast mit von Lenôtre angelegtem Garten, schöne Promenaden, (1886) 12,291 Einw., Fabrikation von Mehl, Maccaroni etc., sehr wichtigen Handel, hauptsächlich nach Paris mit Mehl, Vieh, Geflügel und Käse (fromage de Brie). M. ist einer der ältesten französischen Bischofsitze und hat einen Gerichtshof, ein Handelsgericht, Collège und eine öffentliche Bibliothek. – M. ist das alte Meldä, die Hauptstadt der Meldi im belgischen Gallien, wurde in der Folge Hauptort der Landschaft Brie und stand in Abhängigkeit von den Grafen der Champagne, bis es durch Philipp den Schönen mit der Krone vereinigt wurde. In M. wurden zuerst in Frankreich die Grundsätze des Protestantismus verkündigt, weshalb die Stadt in den Hugenottenkriegen viel zu leiden hatte. Im letzten deutsch-französischen Krieg war die Stadt vom 15. bis 19. Sept. 1870 Hauptquartier des Königs von Preußen. Vgl. Carro, Histoire de M. et du pays Meldois (Meaux 1865).