Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Méchain“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 382
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Méchain. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 382. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%A9chain (Version vom 03.02.2022)

[382] Méchain (spr. -schä́ng), Pierre François André, Astronom, geb. 16. Aug. 1744 zu Laon, widmete sich dem Baufach, daneben mathematischen und astronomischen Studien und erhielt 1772 die Stelle eines hydrographischen Astronomen beim Land- und Seekartenarchiv zu Versailles. In weitern Kreisen bekannt wurde er durch die Berechnung zweier Kometen und der näherungsweisen Bahn des kurz vorher entdeckten Planeten Uranus. Auch gewann er 1782 den von der Akademie über die Rückkehr des Kometen von 1661 ausgesetzten Preis. Seitdem entdeckte er mehrere Kometen, deren Lauf er auch berechnete. Viele seiner astronomischen Beobachtungen legte er in der „Connaissance des temps“ nieder, die er von 1786 bis 1794 im Auftrag der Pariser Akademie herausgab. Als auf Befehl der Konstituierenden Versammlung ein neues, auf die Länge des Erdmeridianquadranten gestütztes Maßsystem geschaffen werden sollte, erhielt er den Auftrag, den Meridianbogen zwischen Rodez und Barcelona zu messen, hatte aber mit vielen ihm von der spanischen Regierung in den Weg gelegten Hindernissen zu kämpfen, wurde sogar eine Zeitlang gefangen gehalten und konnte erst 1803 seine Arbeiten wieder aufnehmen und dieselben bis zu den Balearischen Inseln fortsetzen. Er starb 12. Sept. 1804 in Castellon de la Plana bei Valencia. Die Resultate seiner Gradmessung finden sich in seiner von Delambre herausgegebenen „Base du système métrique décimal“ (Par. 1806–10, 3 Bde.).