Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Markēsas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 261
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Markēsas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 261. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mark%C4%93sas (Version vom 11.01.2024)

[261] Markēsas (Mendañainseln), franz. Inselgruppe im Stillen Ozean, nördlich von den Tuamotu- oder Niedrigen Inseln, zwischen 8–11° südl. Br. und 138–141° westl. L., bestehend aus zwölf Inseln: Nukahiwa (s. d.), Hiva-Oa (Dominica), Futahiva, Taouata, Uapou, Uauka (Washington) u. a., zusammen 1274 qkm (23 QM.) mit (1885) 5216 Einw., darunter 97 Franzosen, wovon 25 Soldaten, und 179 Fremde. Die Inseln haben keine Korallenriffe, sind vulkanisch, mit schmalen, schluchtenartigen Thälern, die allein bewohnt sind; mehrere haben gute Ankerplätze. Die Eingebornen zeichnen sich körperlich vor fast allen Polynesiern aus, sind aber wild, grausam und ausgesprochene Kannibalen. Sie zerfallen in eine große Zahl von Stämmen unter selbständigen Häuptlingen und stehen seit 1842 unter französischer Herrschaft. Ein französischer Resident wohnt in Taiohaë. Als Arbeiter eingeführte Chinesen treiben jetzt selbständig etwas Baumwollbau. Auf die Kultur der Eingebornen haben weder die Ansiedler noch die Missionäre irgend einen nennenswerten Einfluß ausgeübt. – Die Gruppe wurde 1595 von Alvaro Mendaña entdeckt und von ihm Marquesas de Mendoza genannt; 1797 fand der Amerikaner Ingraham die nördlich gelegenen, welchen er den Namen Washingtoninseln gab. Aber weder dieser Name noch der von Krusenstern für die ganze Gruppe vorgeschlagene „Mendaña-Archipel“ ist jetzt noch im Gebrauch. S. Tafel „Ozeanische Völker“, Fig. 25.