Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marienkäfer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 247248
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Marienkäfer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 247–248. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marienk%C3%A4fer (Version vom 30.01.2024)

[247] Marienkäfer (Marienwürmchen, Coccinellina Gerst.), Familie aus der Gruppe der Kryptotetrameren, kleine Käfer von eiförmigem oder fast kreisrundem Umriß, mit kurzem Kopf, kurzen, gekeulten, meist elfgliederigen, nach unten einschlagbaren Fühlern, oftmals gezahnten oder zweispitzigen Fußklauen und meist bunten Flügeldecken, ziehen bei der Berührung Fühler und Beine an und geben einen safrangelben, stark riechenden Saft von sich. Die länglich eiförmigen, hinten zugespitzten, lederartigen, oft lebhaft gefärbten und mit Warzen und Dornen besetzten, langbeinigen Larven mit dreigliederigen Fühlern [248] und 3–4 Nebenaugen jederseits finden sich überall ein, wo Blattläuse hausen, um diese zu verzehren; manche nähren sich aber auch von Pflanzenteilen. Bei der Verpuppung heften sie das hintere Körperende an Blätter, Planken etc. Man kennt etwa 1000 Arten, welche über alle Teile der Erde verbreitet sind. Der Siebenpunkt (Herrgottskühlein, Sonnenkälbchen, Gottesschäfchen, Coccinella septempunctata L.) ist 6 mm lang, schwarz, mit zwei weißgelben Stirnflecken und Halsschilddecken und mennigroten Flügeldecken, welche zusammen sieben schwarze Flecke besitzen; er überwintert und legt seine schmutzig gelben Eier zu je 10–12 auf die Rückseite von Blättern. Die Larve ist blaugrau mit roten Flecken und liefert eine hängende, schwarz und rot gefärbte Puppe, aus welcher in acht Tagen der Käfer ausschlüpft. Bei reichlicher Nahrung und warmer Witterung entwickeln sich im Jahr drei Generationen.