Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 244
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Marie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 244. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marie (Version vom 29.01.2024)

[244] Marie (spr. marih), Pierre Thomas Alexandre Amable M. de Saint-Georges, franz. Politiker, geb. 15. Febr. 1797 zu Auxerre sur Yonne, ließ sich 1819 in Paris als Advokat nieder und machte sich durch die Verteidigung mehrerer politischer Angeklagten, namentlich 1832 der jungen Verschwörer vom Pont des Arts, Cabets, 1835 Pépins, des Genossen Fieschis, und 1842 zu Angers Ledru-Rollins, bekannt. 1842 von der Stadt Paris in die Deputiertenkammer gewählt, stand er hier auf der Seite der Radikalen. Im Februar 1848 war er einer der ersten, welche die Einladung zum Reformbankett unterzeichneten, widersetzte sich nach Ausbruch der Revolution der Errichtung einer Regentschaft und forderte die sofortige Einsetzung einer provisorischen Regierung. Selbst zum Mitglied derselben gewählt, erhielt er 25. Febr. das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Unter seiner Amtsthätigkeit wurden die Nationalwerkstätten errichtet. Vom 10. Mai bis 28. Juni war er Mitglied der vollziehenden Gewalt, 29. Juni wurde er Präsident der Nationalversammlung, vom 18. Juli bis 20. Dez. 1848 hatte er das Portefeuille der Justiz inne. Er zeigte sich gemäßigt republikanisch. 1849 nicht wieder in die Legislative gewählt, kehrte M. zur advokatorischen Praxis zurück. 1863 im Departement der Rhônemündungen in den Gesetzgebenden Körper gewählt, gehörte er daselbst bis 1869 zur Opposition der Fünf. Er starb 27. April 1870 arm und einsam in Paris, allgemein geachtet wegen seiner politischen Thätigkeit und seines reinen Charakters. Vgl. Cherest, La vie et les œuvres d’A. T. M. (Auxerre 1873).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 553
korrigiert
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[553]  Marie, Pseudonym einer norweg. Schriftstellerin aus aristokratischen Kreisen, trat zuerst mit einem Alltagsbild: „I Tusmörket“ („In der Dämmerung“, 1875), auf, das trotz seiner Anspruchslosigkeit durch seine psychologische Tiefe große Anerkennung fand. Ihm folgten: „Gjennem Kamp“ („Durch Kampf“, 1876); „Fra min Födeby“ (1877); „I det Stille“ („Im Stillen“, 1878); „Ved eget Kraft?“ („Durch eigne Kraft?“, 1879); „Hjemmet“ („Zu Hause“, 1881); „Fra Fars og Mors Tid“ („Zu Vaters und Mutters Zeit“, 1884); „Dyvekes Hus“ (1885). Die feine Charakteristik der Personen, welche sichtlich aus dem vollen Leben gegriffen sind, die reife Lebensanschauung, getragen von echt religiösem Sinn, und die natürliche Darstellung haben diesen nordischen Lebensbildern durch die Übersetzung von O. Gleiß (Gütersloh 1881–85) auch in Deutschland Anerkennung verschafft.