Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mariāner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 242
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Mariāner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 242. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mari%C4%81ner (Version vom 23.01.2024)

[242] Mariāner, 1) (Ritter der heiligen Jungfrau Maria) die Mitglieder eines nur aus Adligen bestehenden geistlichen Ordens, welcher zur Hilfsleistung für Bedrängte 1233 von dem Dominikaner Bartolommeo von Vicenza zu Bologna gegründet und 1262 von Urban IV. bestätigt wurde. Die Ordensregel gestattete Verheiratung, Besitz von Gütern und ein ungebundenes Leben (Fröhliche Brüder). Der letzte Kommendator des Ordens, Camillo Volta, starb 1589 in Bologna.

2) Die Donatare und Mitglieder der freiwilligen Sanitätspflege des Deutschen Ritterordens im Krieg und Frieden, eine durch Erzherzog Maximilian von Este angeregte Stiftung, ausgeführt durch Erzherzog Wilhelm, den gegenwärtigen Hoch- und Deutschmeister. Jeder katholische Adlige ohne Unterschied der Nationalität und des Geschlechts, der 20, resp. 18 Jahre alt ist, kann sich als Beförderer des freiwilligen Sanitätsdienstes des Deutschen Ordens anbieten und zahlt nach Aufnahme jährlich mindestens 25 Gulden, Ausländer einmal 500 Guld. Erstere haben sich ähnlich den Johannitern für den Sanitätsdienst verwenden zu lassen, letztere sind davon befreit. Der Deutsche Orden besitzt infolge der ihm durch die M. zufließenden Fonds 40 völlig ausgerüstete Sanitätskolonnen mit allem Material an Fuhrwerk und Sanitätsrequisiten. Die Mitglieder des Ordens tragen ein dem Deutsch-Ordenskreuz ähnliches Kreuz von Silber mit einem Mittelschild, dessen Avers ein rotes Kreuz mit der Umschrift: „Ordo teutonicus humanitati“, und dessen Revers die Zahl „1871“ zeigt. Vgl. „Die freiwillige Sanitätspflege des Deutschen Ritterordens im Krieg und Frieden“ (Wien 1874).