Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mariāna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 242
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Mariāna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 242. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mari%C4%81na (Version vom 23.01.2024)

[242] Mariāna, Juan, span. Geschichtschreiber, geb. 1536 zu Talavera, studierte in Alcala und trat in den Jesuitenorden. Seit 1560 lehrte er Theologie in Rom, Sizilien und Paris, bis er sich 1574 aus Gesundheitsrücksichten in das Jesuitenkollegium zu Toledo zurückzog. Seine Rechtlichkeit, die er in dem berüchtigten Prozeß des von den Jesuiten verfolgten Herausgebers der Polyglottenbibel, Arias Montano, bekundete, sowie die Freimütigkeit, mit welcher er die Gebrechen des Ordens aufzudecken wagte, zogen ihm Zurücksetzungen aller Art und sogar einjährige Haft zu. Er starb 17. Febr. 1623 in Madrid. Sein Hauptwerk, die „Historiae de rebus Hispaniae libri XXX“ (am vollständigsten Mainz 1605, 30 Bde.), ist in eleganter lateinischer Sprache und mit unbefangener Darstellung abgefaßt, beruht aber ganz auf Geronymo Zuritas „Historia del Rey Don Hernando el Catholico“ (1579). M. selbst übersetzte es ins Spanische (Madr. 1819, 8 Bde.; mit der Fortsetzung, Barcel. 1839, 10 Bde.). Seine berühmte Abhandlung „De rege et regis institutione“ (Toledo 1598) wurde elf Jahre nach ihrem Erscheinen vom Parlament zu Paris als aufrührerisch zum Feuer verurteilt. Den Jesuitenorden betrifft das in seinen Papieren aufgefundene Werk „De las enfermedades de la Compañia y de sus remedios“ (Brüssel 1625). Seine Hauptwerke bilden Bd. 30 u. 31 der „Biblioteca de autores españoles“. Vgl. Ranke, Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber (2. Aufl., Leipz. 1874).